Nach einem sehr ereignisreichem ersten Tag auf Kangaroo Island war ich schon gespannt was der nächste Tag noch für mich bereithielt. Das Abendessen im Restaurant Bella war ausgesprochen gut sowie auch der dazu passende Wein aus der Region. Also alles in allem, ein sehr gelungener Auftakt auf Kangaroo Island.
Nach einer sehr angenehmen Nacht im Aurora Hotel und zudem gut ausgeruht machte ich mich nach dem Frühstück auf den Weg mir Kingscote und den Strand etwas näher anzusehen. Der Strand in der Nähe des Hotels recht klein, aber mit einer Anlegestelle für Fischerboote an denen die Pelikane bereits auf ihr Futter warteten.
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Kingscote
Kingscote beim Reeves Point ist der größte Ort auf Kangaroo Island mit etwa 1.750 Einwohnern und zählt als die älteste von Europäern gegründete Siedlung Australiens. Gegründet wurde Kingscote von der „South Australia Company“ bereits im Jahre 1836. Im Hope Cottage, einem Gebäude aus dem Jahre 1850 ist ein Museum untergebracht, in dem die Geschichte von Kingscote ausgestellt ist. Ein alter Maulbeerbaum – gepflanzt 1836 – der auch heute noch Früchte trägt, steht an der historischen Stätte am Reeves Point.
Nun war auch Nikki unsere Reiseführerin von Odysseys Tour wieder da und wir konnten unsere heutige Tour in Richtung Seal Bay Conservation Park starten. Von Kingscote ging es in südliche Richtung zum Seal Bay Conservation Park.
Seal Bay Conservation Park
Der Seal Bay Conservation Park liegt im Süden von Kangaroo Island, direkt im Anschluss an den Strand von Vivonne Bay. Hier leben rund 1.000 australische Seelöwen und damit ist der Seal Bay Conservation Park die drittgrößte Seelöwen Kolonie in Australien. Der Park umfaßt eine Größe von mehr als 6.000 Hektar und wurde ursprünglich gegründet um die Seelöwen, die zur damaligen Zeit noch als Futter für Haie gejagt wurden, zu schützen. Die ersten geführten Touren fanden bereits 1955 statt. Eröffnet wurde der Park allerdings erst 1972. Die Besucherzahlen stiegen kontinuierlich in den Jahren an. Mittlerweile sind es etwa 110.000 Besucher die jährlich den Seal Bay Park besuchen.
Die Führung startete am Visitor Center und sollte rund 45 Minuten dauern. Über einen Holzsteg durch die Dünen erreichten wir den Strand. Bereits in den Dünen liegen die ersten Seelöwen und genießen ihr Leben. In direkter Strandnähe hatten wir die Gelegenheit die Seelöwen zu beobachten. Die ersten Seelöwen kamen nach der Futtersuche wieder an Land und ruhten sich erst einmal von der Anstrengung in der Sonne aus. Die vielen kleine Jungtiere schrieen nach ihren Müttern und wieder andere kämpften um ihr Revier. Ich war erstaunt, wie schnell sich Seelöwen bewegen können. Man sollte schon darauf achten ihnen nicht zu Nahe zu kommen, denn mit ihrer Größe und dem Gewicht können sie dem Menschen schon einige Verletzungen zufügen.
Wer noch Lust und vor allem auch noch Zeit hat, kann im Anschluss an die Führung den speziell konstruierten 800 Meter absteigenden Boardwalk laufen. Vom Steg aus sieht man nochmals die überall in den Dünen liegenden Seelöwen. Über den ganzen Steg verteilt stehen überall Bänke die zu einer kleinen Pause einladen.
Die Zeit für uns war leider so knapp, dass wir uns den Steg für einen nochmaligem Besuch auf Kangaroo Island auf die Liste setzen mußten. Jeder der mich kennt, weiß wie ich zu Seelöwen und Robben stehe, aber sich so „frei“ zwischen den Tieren zu bewegen ist etwas ganz anderes. Diesen Besuch im Seal Bay Park sollte man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen.
Für uns wurde es langsam Zeit Abschied von dem Seal Bay Conservation Park zu nehmen. Aber nicht ohne einige kleine Stops um noch einmal Ausschau nach Koalas, Kangaroos und anderen Tieren zu halten. Viel zu schnell waren wir am Flughafen in Kingscote und dem Ende der nicht nur lehrreichen sondern auch wunderschönen Zeit auf der Insel.
Mein Fazit zu Kangaroo Island
Kangaroo Island, diese drittgrößte Insel Australiens ist nicht nur eine Reise Wert. Hier die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen ist schon ein besonderes Erlebnis. Dazu kommen noch die Tierpfleger und auch die Reiseführer, die ihr Wissen sehr gerne an uns Touristen weitergeben. Sie machen ihre Arbeit mit solch einer großen Begeisterung.
Ich würde mir sehr wünschen, dass ich mindestens noch einmal in meinem Leben nach Kangaroo Island komme. Hier sind noch so viele „Ecken“ die ich nicht gesehen habe, wie zum Beispiel die Halbinsel Dudley mit ihren Sehenswürdigkeiten und Kunstgalerien. Galerien, die man in einem großen „Naturpark“ wie Kangaroo Island nicht vermuten würde. Genauso gerne würde ich mir auch noch einmal alles wieder ansehen wie zum Beispiel die Hanson Bay, Flinders Chase, oder Vivonne Bay und wäre wieder begeistert. Ich glaube, das spiegelt meine Faszination von Kangaroo Island am Besten wieder.
Nicht nur meine Tage auf Kangaroo Island waren zu Ende, nein auch meine schöne Zeit im Süden Australiens. Nachdem ich wieder in Adelaide war, hieß es auch schon den Koffer packen und die Heimreise antreten. Na ja, wie heißt es immer, jede schöne Zeit ist einmal zu Ende, aber vielleicht gibt es für mich irgendwann ein wiedersehen. Wie es mir auf meiner Rückreise ergangen ist, erzähle ich euch später in einem eigenen Bericht.