Der Gardasee ist der größte See in Italien. Die Stadt Riva del Garda im Norden des Gardasees ist schon seit vielen Jahren ein sehr beliebter und internationaler Touristenort. Riva del Garda liegt 70 Meter über dem Meeresspiegel und hat circa 17.000 Einwohner auf einer Fläche von 42 Quadratkilometern.
Nachdem ich im letzten Jahr in Malcesine und am Monte Baldo war, war dies für mich der zweite Besuch am Gardasee. Mein Hotel lag im Zentrum der Altstadt und somit war es der ideale Ausgangspunkt für meine vielen Unternehmungen. Zudem ist der Gardasee von München mit dem Auto oder Zug in circa sechs Stunden zu erreichen.
Der Tourismus in der Region
Nach dem zweiten Weltkrieg hat sich der Gardasee schnell zu einer beliebten Touristenregion entwickelt. Die Bahnverbindungen wurden besser, immer mehr Menschen hatten ein Auto und so war der Gardasee für alle schnell zu erreichen. Die Anzahl der Hotel- und Ferienbetten ist kontinuierlich gestiegen und liegt momentan bei circa 30.000. Die Zahl der Übernachtungen steigt stetig und lag im letzten Jahr bei 3.500.000. Damit die Touristen sich in der Region wohlfühlen, wurde von Seiten der Region Trentino viel unternommen.
Die Region Trentino bietet ihren Urlaubsgästen die Trentino Guest Card an. Die Karte kostet 40 Euro pro Person für die Woche.
Die Karte ermöglicht die kostenlose Nutzung des öffentlichen Verkehrsnetzes Trentino Transporti in den Stadtbereichen Trento, Rovereto, Oberen Gardasee und Pergine. Außerdem erhält man Rabatte bei vielen Fährverbindungen und Museen. Erhältlich ist die Karte im Tourismusbüro in Riva del Garda und hier erfährt man auch, was die Karte alles beinhaltet.
Gerade für Radfahrer, Mountainbiker und Wanderer wurde das Wegenetz im Laufe der Jahre auf 1.000 Kilometer ausgebaut mit Höhenunterschieden bis zu 2.000 Meter. Für die vielen Wanderer stehen circa 600 Kilometer begehbare Wanderwege zur Verfügung. Die teilweise sehr geraden Bergwände sind ideal für die Kletterer. Ausgewiesene Klettersteige in verschiedenen Schwierigkeitsstufen sind reichlich vorhanden.
Jeder der in seinem Urlaub aktiv sein möchte, kommt hier auf seine Kosten. Zudem ist der Gardasee hervorragend für den Wassersport wie Segeln, Surfen und jeglichen Wassersportarten bestens geeignet.
Die alte Ponale-Strasse
Die Ponale-Strasse wurde um das Jahr 1850 von Giacomo Cis in die Felsen gebaut um die Städte am nördlichen Gardasee mit dem Ledrotal zu verbinden. Heute ist die Strasse nur noch für Fußgänger und Radfahrer freigegeben.
Auf einer Länge von etwas mehr als fünf Kilometern sind circa 330 Höhenmeter zu überwinden. Der Einstieg in die Ponale-Strasse beginnt in der Nähe des Wasserkraftwerkes in Riva del Garda. In Serpentinen zieht sich der Weg entlang des Gardasees in die Höhe. Die Aussicht, die sich bei dem Aufstieg bietet ist fantastisch. Nach etwas mehr als zwei Kilometern erreicht man das Restaurant Belvedere am Ponale-Wasserfall.
Das von Bortolo Toniatte im Jahre 1900 erbaute Restaurant wurde nach der Renovierung im Sommer 2014 wieder eröffnet. Heute ist das Restaurant ein sehr beliebtes Ausflugslokal mit einer sehr schönen Aussichtsterrasse. Ideal gelegen für eine kleine Pause während der Wanderung oder einer Tour mit dem Mountainbike.
Das Museo Alto Garda in Riva
Das MAG-Museum ist in der alten Festung direkt am Gardasee untergebracht. Die Festung stammt aus dem 12. Jahrhundert und der Turm mit seinen circa 30 Metern Höhe bietet einen schönen Überblick über Riva und den Gardasee.
Geöffnet ist das Museum
- März bis Mai – 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr, Montags geschlossen
- Juni bis September – 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr, täglich
- Oktober und November – 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr, Montags geschlossen
Im Museum befinden sich drei feste Ausstellungen sowie Wechselausstellungen. Eine der Dauerausstellungen befaßt mit archäologischen Funden aus der Altsteinzeit bis zum frühen Mittelalter.
Ein Bereich des Museums befaßt sich mit der Landschaftsmalerei. Ausgestellt sind Kunstwerke von Pietro Ricchi, Vincenzo Vela und weiteren bekannten Künstlern die begeistert vom Gardasee und der umliegenden Bergwelt waren.
Der Gardasee, als beliebtes Reiseziel, ist in einer Fotoausstellung zu sehen. Diese Wechselausstellung zeigt Fotos aus mehr als 100 Jahren, wie der See und die Umgebung waren und wie sie sich im Laufe der Jahre verändert haben.
Die Bastion in Riva del Garda
Die Festung „Il Bastione“ am Monte Rocchetta gelegen ist das zweite Wahrzeichen von Riva del Garda. Über einen gut befestigten Weg ist die Ruine in gute 30 Minuten vom Ortskern zu erreichen. Der Weg ist zwar sehr steil – circa 25 Prozent Steigung -, aber dank des guten Weges und der vielen aufgestellten Bänke, auch von nicht so trainierten Wanderern gut zu schaffen. Die Aussicht auf den Gardasee und die Umgebung, die sich am Ziel bietet, ist die Belohnung für die Mühe und die Anstrengung. Zudem ist oben ein kleines Café, indem man die Aussicht bei einem kleinen Imbiss oder einem Kaffee richtig genießen kann.
Der erste Abschnitt der Festung wurde im 16. Jahrhundert errichtet und einige Jahre später folgte der Geschützturm. Gebaut wurde die Festung zum Schutze der Stadt und des Umlandes. Bei Ausgrabungen fand man viele archäologischen Funde, die heute im MAG-Museum ausgestellt sind.
Die Ruine der Festung ist frei zugänglich und der Eintritt ist frei.
Shopping in Riva del Garda
Die kleinen Gassen im Zentrum der Altstadt von Riva del Garda laden mit ihren kleinen Boutiquen und Souvenir-Shops zum Bummeln ein. In der Nähe des Sees befinden sich außerdem viele kleine Restaurants und Strassencafés, in denen man sich ganz entspannt erholen kann.
Nachdem ich die Ponale-Strasse bis Pregasina gelaufen war und den wunderschönen Ausblick auf den Gardasee genossen habe war, ich zum Abendessen im Restaurant Villetta Annessa.
Das Restaurant Villetta Annessa
Das Restaurant Villetta Annessa ist das Hotelrestaurant des Hotels Villa Marivalle. Das Restaurant ist sehr schön eingerichtet, die Tische sind mit feinem Porzellan und Tafelsilber gedeckt und strahlen eine gemütliche Atmosphäre aus. Der große offene Kamin gibt dem ganzen Restaurant ein besonderes Flair. Im Kamin wird außerdem das Fleisch für die jeweiligen Gerichte gegrillt.
Die Speisekarte beinhaltet die gehobene regionale und internationale Küche. Verwendet werden für die Gerichte vorwiegend frische und saisonale Produkte aus der Region. Der Küchenchef Luca Bomdardelli wählt bei den örtlichen Händlern die Produkte selber aus. Das Brot sowie die Pasta sind hausgemacht. Die passenden Weine kommen aus den unterschiedlichsten Regionen in Italien.
Für die Gäste, die sich gerne überraschen lassen wollen, wird ein Degustationsmenü angeboten, also ein gut zusammengestelltes Menü mit ausgewählten Weinen. Ich habe mich dafür entschieden und das Essen war von der Vorspeise bis zum Dessert einfach hervorragend.
Das Restaurant besitzt eine wunderschöne Terrasse, auf der an warmen Tagen es besonders einladend ist, sein Essen zu genießen.
Wer das Villetta Annessa einmal gerne ausprobieren möchte, sollte rechtzeitig einen Tisch reservieren. Mir gefiel das Restaurant sehr gut, das Essen war ausgezeichnet und der Service war sehr freundlich ohne aufdringlich zu sein, also alles in allem ein sehr gelungener Abend.
Ich hatte heute wieder sehr viel unternommen, so einiges von der Region gesehen und ein fantastisches Abendessen genossen. Als nächstes wollte ich einen Tag in Arco verbringen und mir die Stadt sowie die nähere Umgebung ansehen.
Wie ich dort den Tag verbracht habe und was ich alles gesehen habe, davon erzähle ich in einem separaten Bericht.