Eine meiner letzten Reisen führte mich in den Norden Deutschlands und zwar in die alte Hansestadt Lübeck. Seit meiner Kindheit habe ich Lübeck immer mit dem Norden verbunden – Ruhe, Entspannung und eine wunderschöne kleine Stadt. Wenn man an Lübeck denkt, fällt einem sofort das Holstentor, Thomas Mann’s Roman die Buddenbrooks und das Lübecker Marzipan ein. Das waren auch die Dinge, an die ich sofort dachte, aber Lübeck hat noch viel mehr Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Hansestadt Lübeck Anreise
Mit der Bahn ist Lübeck von München ganz bequem zu erreichen. Der Bahnhof in Lübeck liegt sehr zentral, so dass ich mein Hotel in circa 5 Minuten zu Fuß erreicht habe. Gewohnt habe ich während meines Aufenthaltes im „Klassik Altstadt Hotel“, dass von der Lage her einfach ideal ist.
Klassik Altstadt Hotel in Lübeck
Das Klassik Altstadt Hotel ist ein kleines Boutique Hotel und befindet sich in der Fischergrube 52. Das Gebäude ist Ende des 13. Jahrhunderts als Badehaus erbaut worden und vom 17. bis zum 19. Jahrhundert war hier eine Ankerschmiede beheimatet. Die 28 Zimmer sind sehr liebevoll und dekorativ eingerichtet.
An den Wänden der Einzelzimmer hängen Reiseberichte der Gäste aus den letzten Jahrhunderten, die erzählen wie sie ihre Zeit in Lübeck verbracht haben. In den Doppelzimmern schmücken Bilder und Texte berühmter Lübecker Persönlichkeiten, wie Thomas Mann und Günter Grass, die Wände.
Das sehr reichhaltige und gute Frühstück wird morgens in einem gemütlichen Frühstücksraum serviert und für Gruppen ab acht Personen besteht die Möglichkeit ein Abendessen dazu zu buchen.
Bei meiner Ankunft wurde ich sehr freundlich empfangen und der Checkin war sehr schnell und kompetent erledigt. Nachdem ich meinen Koffer ausgepackt hatte, ging es auf die erste Entdeckungstour in die Stadt.
Einblick in die Stadtgeschichte
Die Stadt Lübeck wurde Mitte des 12. Jahrhunderts gegründet und erhielt bereits 1160 die Stadtrechte. Auf einer Fläche von rund 214 Quadratkilometern leben circa 217.000 Einwohner. Lübeck ist die flächengrößte Stadt in Schleswig Holstein. Seit 1987 gehört die Lübecker Altstadt mit ihren wunderschönen in alter Backsteingotik gebauten Häuser, zum UNESCO Weltkulturerbe. Der historische Altstadtkern liegt auf einer Insel umgeben von der Trave und dem Elbe-Lübeck-Kanal.
Der Wohnraum auf der Altstadtinsel war bereits im 14. Jahrhundert sehr begrenzt und so wurden die „Ganghäuser“ errichtet. Viele Kaufmannshäuser in der Altstadt hatten riesige Gärten, die man bebaute um Wohnraum zu schaffen.
Als Zugang wurde durch das Haupthaus ein schmaler Durchgang gebrochen, so dass die Bewohner ihre kleinen „Ganghäuser“ erreichen konnten. Es entstanden circa 160 Durchgänge von denen noch heute rund 100 erhalten sind. Einige der „Ganghäuser“ werden heute als Ferienwohnung vermietet.
Um die Handelswege abzusichern schlossen sich die Städte Lübeck, Rostock, Stralsund und einige andere an der Ostsee liegende Städte zusammen. Weitere Handelsabkommen mit Hamburg und später mit Russland brachten der Stadt Wohlstand und Reichtum. Das Hostentor, das Rathaus und die sehr schönen Giebelhäuser sind Zeugen, die die Anfänge der Stadt zeigen. Sehr anschaulich ist die Geschichte im Hostentor- und im Hansemuseum ausgestellt.
Lübeck Sehenswürdigkeiten
Die Stadt hat sehr viele wunderschöne Sehenswürdigkeiten und Museen zu bieten, so dass man einige Tage benötigt um sich alle anzusehen. Das Rathaus, viele Kirchen und die schönen Häuser mit ihren Giebeln, sind sehr beeindruckend. Ich liebe es, durch die Straßen zu laufen, alles in mich aufzunehmen und viele Kirchen und Museen zu besuchen.
- Historisches Rathaus
- Holstentor und Holstentor-Museum
- Europäisches Hansemuseum
- Museumsquatier und Kunsthalle Sankt Annen
- Buddenbrooks Haus – Heinrich und Thomas Mann Zentrum
- Günter Grass Haus
- Willy Brandt Haus
- Museum Behnhaus Drägerhaus
- Kirche Sankt Marien
- Heilig Geist Hospital
- Katherinenkirche
- Sankt Petri Turm
Einige der Museen werde ich etwas genauer vorstellen, aber besucht habe ich sie während meiner Zeit in Lübeck alle und ich fand es einfach nur sehr schön und interessant.
Holstentor und Holstentor-Museum
Das Holstentor wurde in den Jahren 1464 bis 1478 erbaut und hat eine Höhe von circa 40 Metern und einen Durchmesser von 13,5 Metern und gehörte zur alten Stadtbefestigung von Lübeck. Der Mittelbau, verbindet die beiden Türme und und macht damit das Holstentor zu einem imposanten Bauwerk. Zur Stadtinnenseite ist das Holstentor mit wunderschönen Fenstern versehen, die schon auf den Reichtum der Stadt im Mittelalter hinweisen.
Das Holstentor zählt neben dem Brandenburger Tor und dem Kölner Dom zu den bekanntesten Baudenkmälern in Deutschland.
In den Räumen des Holstentores ist seit 1950 ein Museum untergebracht, dass die Geschichte vom Handel, der Hanse und der Macht und dem Reichtum Lübecks erzählt.
Europäisches Hansemuseum
Das Hansemuseum in Lübeck wurde im Jahre 2015 eröffnet und ist An der Untertrave 1 zu finden. Das gesamte Museumsareal umfasst 7.000 Quadratmeter und ist somit das Größte seiner Art weltweit. Die Eintrittskarte ist gleichzeitig der Schlüssel zu vielen Informationen in der Ausstellung. Im Eingangsbereich kodiert man seine Karte mit der für ihn interessantesten Sehenswürdigkeiten der Stadt und der gewünschten Sprache (vier stehen zur Auswahl). Nun kann man in die Ausstellung starten und während des Rundganges legt man seine Karte auf die überall angebrachten Symbole und erhält die entsprechenden Informationen.
Ausgestellt ist die Geschichte der Hanse von der Mitte des 13. Jahrhunderts bis zu ihrem Ende. Die beschwerlichen Handelsfahrten der niederdeutschen Kaufleute nach Nowgorod, in das Hansekontor Brügge, über die Niederlassung in London und noch vieles mehr.
Seit seiner Eröffnung steigt die Besucherzahl kontinuierlich an. Mittlerweile besuchen jährlich mehr als 100.000 Besucher das wunderschöne Hansemuseum.
Museumsquatier und Kunsthalle Sankt Annen
Das Sankt Annen Museum ist auf den Grundmauern der ehemaligen Klosterkirche aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts errichtet worden. Das Museum wurde 1915 eröffnet und die Idee dazu stammt bereits aus dem Jahre 1888 als der Kunsthistoriker Theodor Hach sich für den Umbau des alten Klosters zu einem Museum ausgesprochen hat.
Die Ausstellungen umfassen das bürgerliche Leben in Lübeck, sowie die Kunsthalle mit zeitgenössischen Kunstwerken von Andy Warhol, Horst Janssen, Karel Appel und vielen weiteren bekannten Künstlern, sowie eine sakrale Ausstellung mit Kunstwerken aus den Kirchen und Klöstern Lübecks.
Museum Behnhaus Drägerhaus
Behnhaus und Drägerhaus, zwei Stadtpalais aus dem 18. Jahrhundert, wurden zu einem Museum zusammengelegt und befinden sich in der Königstraße 9-11. In den ehemaligen Wohnräumen sind heute Gemälde und Skulpturen des 19. Jahrhunderts und der klassischen Moderne ausgestellt. Die umfangreiche Sammlung beinhaltet Werke von Caspar David Friedrich, Edvard Munch, Ernst Ludwig Kirchner, Max Liebermann und vielen weiteren Künstler der Zeit.
Die ehemaligen Privaträume im Behnhaus zählen zu den bedeutendsten klassizistisch eingerichteten Wohnräumen in Norddeutschland. Zudem sind im Drägerhaus einige Räume nach französischen Vorbild im Rokokostil eingerichtet. Durch die besonderen Räumlichkeiten in Verbindung mit den vielen Kunstobjekten strahlt das Museum eine ganz besondere Atmosphäre aus.
Neben den Dauerausstellungen finden regelmäßige Wechselausstellungen statt. Bis Januar 2020 sind noch die Ausstellungen Max Liebermann und Hans Meid „Schwarz auf weiß“ und „Kulturland Schleswig Holstein“, eine Auswahl aus der Sammlung im Landeshaus Kiel zu sehen.
Buddenbrooks Haus – Heinrich und Thomas Mann Zentrum
Die Familiengeschichte von Thomas Mann „Die Buddenbrooks“ hat wohl jeder gelesen oder als Film gesehen. Für den Roman erhielt Thomas Mann 1929 den Nobelpreis für Literatur.
Das Buddenbrook-Haus in Lübeck liegt direkt gegenüber der Marienkirche in der Mengstraße 4 und wurde im Jahre 1758 erbaut. 1842 kaufte die Familie Mann das Haus und lebte dort bis zum Jahre 1891. Seit dem Jahre 2000 sind zwei Dauerausstellungen „Die Buddenbrooks – ein Jahrhundertroman“ und „Die Manns – eine Schriftstellerfamilie“, sowie die unterschiedlichsten Wechselausstellungen zu sehen. Momentan läuft bis zum 22. Dezember noch die Wechselausstellung „Weihnachten bei den Buddenbrooks“.
Günter Grass Haus
Das Günter Grass Haus in Lübeck wurde 2002 in der Glockengießerstraße 21 eröffnet. Günter Grass wurde 1927 in Danzig geboren und lebte seit Mitte der 1980er Jahre bis zu seinem Tod im April 2015 in Behlenorf, circa 25 Kilometer außerhalb von Lübeck. Er studierte Grafik und Bildhauerei in Düsseldorf und später in Berlin. 1959 erschein sein erster Roman „Die Blechtrommel“, die die Geschichte des Oskar Matzerath erzählt. Die Wechselausstellung „Inside Blechtrommel“ die vom 22. November 2019 bis zum 30. November 2020 läuft, befaßt sich ausführlich mit dem Roman.
Im Günter Grass Haus in Lübeck erhält der Besucher einen Einblick in das Leben und das künstlerische Schaffen von Günter Grass. Skulpturen und Zeichnungen von Günter Grass, sowie ein kleines Kolonialwarengeschäft sind Zeitzeugen seines erfolgreichen Lebens.
Fazit – Lübeck Sehenswürdigkeiten
Ich hatte mir einige Gedanken gemacht, als ich auf dem Weg nach Lübeck war, was ich außer dem Holstentor und den Giebelhäusern noch alles zu sehen bekommen würde. Aber von der Vielfalt an Sehenswürdigkeiten war ich sehr überrascht. Die Museen sind fußläufig zu erreichen und erzählen die Geschichte Lübecks und deren Persönlichkeiten sehr anschaulich.
Einige der Museen habe ich genauer vorgestellt, aber alle im Einzelnen vorzustellen würde euch vielleicht die Neugier auf ein Museum nehmen. Neben all den Sehenswürdigkeiten war ich noch auf dem Sankt Petri Turm und habe von oben auf Lübeck geschaut und es hat sich gelohnt, die Auffahrt zu machen, denn die Aussicht war einfach fantastisch.
Zudem hatte ich mit dem Altstadt Klassik Hotel ein sehr schönes und zentral gelegenes Hotel, in dem ich mich sehr gut aufgehoben gefühlt habe. Das Hotel war sehr sauber und alle Mitarbeiter sehr kompetent.
Bei einem erneuten Besuch in Lübeck würde ich viele der Museen nochmals besuchen um noch mehr über die Persönlichkeiten und die Geschichte der Stadt zu lernen. Aber wer den ganzen Tag durch die Stadt und die Museen läuft, muss auch gut essen und so habe ich auch verschiedene Restaurants und Cafés besucht. Außerdem war ich noch zu einem Kurzbesuch in Travemünde, aber darüber erzähle ich im nächsten Blogpost mehr.