Alle Passagiere waren in Ketchikan wieder an Bord und so konnte die Royal Princess den Hafen wie geplant um 17:00 Uhr wieder verlassen. Das nächste Ziel der Royal Princess war Juneau und die circa 285 Seemeilen sollten wir bis zum nächsten Morgen zurücklegen. Die geplante Ankunftszeit in Juneau war 09:00 Uhr am nächsten Morgen.
Ankunft in Juneau – Alaska-Kreuzfahrt
Nach einer ruhigen Nacht fuhr die Royal Princess durch den Gastineau Kanal nach Juneau. Während des Frühstücks sah ich von meinem Fensterplatz aus die Berge und Häuser von Juneau immer näher kommen. Die grünen Wälder am Hang des Mount Roberts und die schönen Holzhäuser machten mich neugierig auf Juneau.
Ehe die Royal Princess ihren Anlegeplatz erreichte, würde noch einige Zeit vergehen. So konnte ich schon einmal die ersten Fotos von Juneau mit den hübschen Holzhäusern, den schmalen und steilen Straßen und tiefhängenden Wolken machen.
Juneau Landausflüge – Royal Princess
Auch für Juneau wurde wieder ein sehr großes und interessantes Ausflugsangebot von den örtlichen Tourismusunternehmen angeboten. Ausflüge zum Mendenhall Gletscher kombiniert mit einer Wanderung durch den Regenwald oder dem Besuch einer Lachs-Laichstation. Weiter umfaßte das Angebot Fahrten mit der Tramway auf den Mount Roberts, Radtouren in die nähere Umgebung, sowie Touren mit dem Boot auf der Suche nach Walen oder ganz klassisch, eine Stadtführung.
Historisch Juneau
Juneau ist die Hauptstadt von Alaska und ist nur mit dem Flugzeug oder dem Schiff zu erreichen. Im Osten wird die Stadt von den Bergen Mount Roberts und Mount Juneau und im Westen vom Gastineau Kanal eingegrenzt.
Erstmals wurde die Siedlung erwähnt, als Joseph Juneau und sein Partner Dick Harris im Oktober 1880 Gold in einem Bach in der Nähe der heutigen Stadt fanden. Durch den Goldfund wurden viele Menschen angelockt und die Siedlung vergrößerte sich rapide und man entschied sich im Rat, die Stadt Juneau zu nennen. Juneau war bis in die 1940er Jahre immer eine Bergwerksstadt.
Die Minen wurden während des zweiten Weltkrieges geschlossen und so blieb der öffentliche Dienst der größte Arbeitgeber in Juneau. Für die circa 33.000 Einwohner sind heute neben dem öffentlichen Dienst, der Fischfang und der Tourismus weitere große Arbeitgeber in der Region.
Juneau Reisetipps
Vom Schiff aus machte ich mich auf den Weg die Stadt zu erkunden und mir alle Sehenswürdigkeiten anzusehen. Langsam lief ich durch die Straßen und schaute in die kleinen Geschäfte in denen „Fudge“ gemacht wurde, wo es wunderbar nach Schokolade, Kuchen und Popcorn roch, sodass man automatisch hineinging, allein nur um den Geruch in sich aufzunehmen. Ich schlenderte weiter durch die Straßen, ging in die Souvenirshops und sah mir die handgemachten Souvenirs aus Holz und Keramik an.
Auch Kleidungsstücke wie warme Pullover, Handschuhe, Schals, Mützen und Hausschuhe wurden in einer Vielzahl angeboten. Hier kaufte ich bereits die ersten Weihnachtsgeschenke für meine „Lieben“ daheim. Nach meinem Rundgang durch die Straßen von Juneau und einer Pause in einem der kleinen Cafés machte ich mich nun auf den Weg, mir die Sehenswürdigkeiten von Juneau anzusehen.
Alaska State Capitol in Juneau
Das Alaska State Capitol ist das Regierungsgebäude und wurde 1931 fertiggestellt. Das sechsgeschossige Gebäude liegt an der Main Street und in den ersten Jahren war hier die Regierung der Vereinigten Staaten, ein Bundesgericht und ein Postamt untergebracht.
Seit Alaska 1959 zum Bundesstaat ernannt wurde, wird das Gebäude als Regierungsgebäude genutzt. Der Haupteingang wird von vier Marmorsäulen umrahmt und die Lobby ist mit Marmor, Wandreliefs und in warmen Holztönen eingerichtet. In der dritten Etage befinden sich die Büroräume des Gouverneurs und des Vizegouveneurs.
Das Gebäude ist von Mai bis September geöffnet und kann besichtigt werden. Die Zeiten für die Besichtigungen sind auf der Internetseite des Alaska State Capitols zu finden.
Alaska State Museum in Juneau
Das Alaska State Museum wurde erstmals 1900 eröffnet und im Jahre 2016 umfangreich renoviert. Ziel des Museums war es, die Geschichte der Ureinwohner für die Nachwelt zu erhalten. In der Dauerausstellung sind mehr als 32.000 Exponate aus dem täglichen Leben, dem Kunsthandwerk und der Natur ausgestellt. Ein Teil der Ausstellung befasst sich mit der russischen und amerikanischen Kolonialzeit von 1867 bis in die heutige Zeit. Der größte Teil der Sammlung ist den Ureinwohnern den Alaska-Eskimos, den Athabascan und anderen Völkergruppen der Küstenregion gewidmet.
Eine weitere Ausstellung ist die Kunstsammlung, die circa 1.800 Objekte, wie Gemälde, Aquarelle, Fotografien und Skulpturen umfaßt. Das älteste Objekt in der Kunstsammlung ist ein Aquarell von William Ellis aus dem Jahre 1778. Die regelmäßig stattfindenden Wechselausstellungen befassen sich mit der Fotografie, der Natur, politischem Geschehen und weiteren besonderen Themen.
Douglas City Museum Juneau
Das Douglas City Museum ist in der ehemaligen Bibliothek untergebracht und liegt direkt gegenüber dem Alaska State Capitol. Fertiggestellt wurde das Gebäude 1951 und war das Erste, dass von den Einwohnern Juneaus angeregt wurde. Vor dem Haus steht ein 14 Meter hoher Totempfahl, der schon von weitem auf das Museum hinweist.
Die Ausstellung befasst sich vorwiegend mit der Geschichte Juneaus und der näheren Umgebung. Ausgestellt sind hier Gegenstände des täglichen Lebens, des Fischfangs, sowie die Bergbaugeschichte der Region. Ein mehr als 20 minütiger Film erzählt die Geschichte Juneaus, angefangen bei den Ureinwohnern, die Zeit des Goldrausches bis in die heutige Zeit.
Sankt Nicolas Kirche
Die kleine russisch/orthodoxe Sankt Nicolas Kirche wurde 1893 erbaut und ist heute unter der Leitung der Diözese Alaska. Ende des 18. Jahrhunderts lebten in der Region viele russische Fallensteller und Pelzhändler, die an „Katharina die Große“ den Wunsch äußerten eine russisch/orthodoxe Missionsstation einzurichten. Die Zarin entsprach dem Wunsch und so wurden Missionsstationen gegründet und Kirchen erbaut. Noch heute findet man außer in Juneau in Sitka, Kenai und auf den Aleuten viele orthodoxe Kirchen. Wie die Kirche in Juneau, werden viele der Kirchen, nur für den Gottesdienst geöffnet.
Mount Roberts Tramway
Der Mount Roberts mit seinen 1.164 Metern gehört zu den Coast Mountains, die die östliche Begrenzung von Juneau bilden. Im Jahre 1997 wurde auf private Initiative die Tramway eröffnet, die die Touristen in nur fünf Minuten auf den Mount Roberts bringt. Auf einer Länge von 941 Metern und einem Höhenunterschied von 532 Metern ist die Tramway mit 68 Prozent Neigung eine der steilsten Seilbahnen weltweit. Die zwei Kabinen können stündlich mehr als 1.000 Personen befördern.
Oben auf dem Mount Roberts angekommen bietet sich bei Sonnenschein eine traumhafte Aussicht auf den Gastineau Kanal und die umliegenden Berge. An der Bergstation befindet sich ein Restaurants, ein Souvenirshop, sowie ein Filmtheater mit Filmen und Ausstellungen über die Geschichte der Region.
Viele Wanderwege vom Bergplateau laden ein, den Mount Roberts und die umliegenden Wälder und Wiesen zu erkunden. Zudem befindet sich dort oben das Raptor Center, dass zu einer gemeinnützigen Organisation gehört, die sich um verletzte Raubvögel kümmert, sie pflegt und wieder in die freie Wildbahn entlässt.
Zurück auf der Royal Princess
Nachdem ich den ganzen Tag durch Juneau gelaufen bin, war ich nun wieder zurück auf der Royal Princess. Mit einer Tasse Tee und einigen Keksen setzte ich mich in einen Liegestuhl und genoss den Sonnenschein und den Ausblick auf Juneau mit den Bergen und Wäldern. Ablegen sollte die Royal Princess erst abends um 21.15 Uhr. Zum Abendessen wollte ich heute ins Sabatini’s und dafür hatte mir einen Tisch reservieren lassen.
Sabatini Restaurant – Princess Cruises
Das Sabatini ist auf fast allen Schiffen der Princess Cruises zu finden. Seit fast 20 Jahren wird die traditionelle italienische Küche auf den Schiffen serviert. In Zusammenarbeit mit Chefkoch Angelo Auriana wurde die Speisekarte erstellt. Selbstgemachte Pasta, Meeresfrüchte mit frischem Gemüse und Kräutern sind zu fantastischen Menüs zusammengestellt. Die dazu gereichten Weine sind erlesen und passen hervorragend zu den einzelnen Gerichten.
Das Sabatini ist mit bequemen Sesseln in warmen Tönen eingerichtet und die Tische sind mit edlem Porzellan, Gläsern und Besteck gedeckt und das Restaurant strahlt dadurch eine sehr gemütliche Atmosphäre aus.
Ich hatte mich für ein Menü mit frischen Fisch und grünem Spargel entschieden und das Essen war einfach hervorragend und schmeckte fantastisch. Der mir dazu empfohlene Wein harmonierte sehr gut zu dem Essen.
So hat mein erlebnisreicher Tag in Juneau mit dem sehr guten Abendessen im Sabatini einen besonderen Abschluss bekommen und Morgen sollte die Royal Princess in Skagway sein und es würde wieder ein schöner und interessanter Tag werden, aber dazu später mehr….