Nun war es endlich soweit! Meine bereits seit drei Jahren geplante Kreuzfahrt von Los Angeles nach Miami sollte beginnen. Das absolute Highlight dieser Kreuzfahrt würde die Durchquerung des Panamakanals sein.
Ich war sehr gespannt, ob die Durchfahrt durch den Panamakanal wirklich meine sehr hohen Erwartungen erfüllen würde.
Start der Kreuzfahrt – das Einschiffen in Los Angeles
Wie immer, hatte ich die Formalitäten bereits online erledigt und der eigentliche Check-in war somit sehr schnell erledigt. Aber wir auf das Schiff kamen verging noch eine verhältnismäßig lange Wartezeit im Terminal. Endlich auf dem Schiff, war nur noch die Sicherheitsunterweisung zu erledigen.
Nachdem ich allerdings meine Kabine bezogen hatte, begann der Urlaub sofort. Meine Kabine auf der Norwegian Joy war sehr schön und hell mit einem Balkon, so dass ich den langen Tag schnell vergessen hatte.
Norwegian Joy – das Schiff
Mit dem Bau der Norwegian Joy wurde 2016 bei der Meyer-Werft in Papenburg begonnen und ihre erste Reise war bereits im März 2017. Mit einer Länge von 333 Metern und einer Breite von 41 Metern können auf der Norwegian Joy bis zu 4.200 Personen reisen.
Die Norwegian Joy verfügt über 15 Restaurants, sowie 18 Bars und Lounges. Neben den Bars und Lounges stehen für einen unterhaltsamen Abend ein Theater, ein Casino sowie eine kleine Shopping Mall zur Verfügung.
Ein Poolbereich mit reichlich Sonnenliegen, einer Wasserrutsche, Minigolf, Kartbahn und vielem mehr sorgen für eine erholsame Zeit an den Seetagen.
Reiseverlauf der Kreuzfahrt von Los Angeles nach Miami
- Mexiko – Cabo San Lucas
- Mexiko – Acapulco
- Guatemala – Puerto Quetzal
- Panama – Panama City
- Panama – Durchquerung des Panama Kanals am Tage
- Kolumbien – Cartagena
- Cayman Islands – George Town
Die rund 4.800 nautischen Seemeilen (circa 9.000km) legte die Norwegian Joy in 14 Tagen zurück. Durch jeweils einen Tag auf See war die Kreuzfahrt sehr entspannt, man konnte das schöne Wetter genießen und schon einmal überlegen, was der nächste Stopp wohl bringen würde.
Erster Halt der Kreuzfahrt – Mexiko – Cabo San Lucas auf der Halbinsel Baja California
Nachdem wir das verregnete Los Angeles in Richtung Süden verlassen hatten, wurde es auch mit jeder Seemeile immer sonniger und wärmer. Gegen 11.00 Uhr vormittags sollte die Norwegian Joy in Cabo San Lucas anlegen, so konnte ich den Morgen ganz entspannt und mit einem guten Frühstück beginnen.
Cabo San Lucas hat nur einen kleinen Fischerei- und Yachthafen, so dass für den Landgang Tenderboote eingesetzt werden. In den engen Gassen des Hafens sind viele Souvenirshops, Cafés und Restaurants zu finden, die die Touristen einladen, etwas mexikanisches Flair zu genießen.
Das erste Ziel auf unserem Ausflug war eine Glasbläserei in El Arenal, einem Stadtteil von Cabo San Lucas. Es war faszinierend den Glasbläsern bei ihrer Arbeit zuzuschauen, wie sie ihre wunderschönen Objekte herstellen, die man anschließend im Verkaufsshop für sich oder die “Lieben” daheim erwerben kann.
Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir die Anhöhe von San Antonio, die eine traumhafte Aussicht auf den Pazifik mit all seiner Schönheit bietet.
Nach diesem wunderschönen Ausblick verließen wir Cabo San Lucas zu unserem nächsten Ziel, dem etwa 35 Kilometer entfernten San José del Cabo.
Das Umland von San José del Cabo ist Ackerland, auf dem Mangos, Avocados, Zitrusfrüchte und vieles mehr angebaut werden. Genau wie in Cabo San Lucas leben die Bewohner vom Tourismus, der die Haupteinnahmequelle ist. Wo früher Missionare und Piraten lebten, sind heute viele Kunsthandwerker beheimatet, die hier ihre typischen Produkte zum Kauf anbieten.
Zweiter Stopp der Kreuzfahrt in Mexiko – Acapulco
Nach einem ganz entspannten Seetag und etwas mehr als 710 nautischen Seemeilen erreichten wir Acapulco bereits morgens gegen acht Uhr.
Den Seetag hatte ich ganz entspannt auf dem Sonnendeck verbracht und die ersten Wale gesehen, die unser Schiff ein Stück begleitet haben.
Für das Abendessen hatte ich mir einen Tisch im italienischen Restaurant La Cucina reserviert. Das Essen war sehr gut und auch der Wein passte hervorragend dazu. Alles in Allem, war es ein sehr schöner Tag!
Das Treffen für die Ausflüge war, wie immer bei Norwegian Cruise Line, das Theater. Ich hatte den Ausflug – „Die verschiedenen Gesichter von Acapulco“ – gebucht.
Start der Tour war das alte und etwas ärmliche Stadtviertel von Acapulco, in dem die nicht so wohlhabenden Bewohner der Stadt leben. Weiter ging es in die sogenannte goldene Zone, wo sich ein Luxushotel an das nächste reiht. Alle gehobenen Hotelketten sind hier in bester Strandlage vertreten.
Weiter ging es die Küstenstraße entlang auf eine Anhöhe am Ende der Bucht. Hier war wieder eine traumhafte Aussicht auf die Skyline und die Strände von Acapulco.
Letzter Punkt des Ausfluges war ein Besuch der Klippenspringer, die vom Felsen La Quebrada ihre Sprünge in die Tiefe machen. Je nach Alter und Erfahrung springen die Jungen Männer aus bis zu 40 Metern Höhe in den Pazifik. Ist man einmal auf seinen Reisen in Acapulco, sollte man sich auf jeden Fall die Zeit nehmen und zum Felsen La Quebrada fahren und den Klippenspringern bei ihren wagemutigen Sprüngen in den Pazifik zusehen.
Die Tradition der Klippenspringer, die barfüßig und in Badehose die Felsen hinaufklettern, reicht bereits über 80 Jahre zurück. Sprangen einst die Perlenfischer in den 1930er Jahren in den Pazifik, so ist es heute nur noch eine touristische Attraktion und auch wohl die größte Attraktion in Acapulco. Dieser Dieser Ausflug hat wirklich die vielen verschiedenen Gesichter Acapulcos widergespiegelt.
Nächstes Ziel auf der Kreuzfahrt mit der Norwegian Joy – Guatemala
Bis zu unserem nächsten Halt in Guatemala waren über 500 nautische Seemeilen zu überwinden, so dass wir Puerto Quetzal, den Hafen in Guatemala, wieder morgens gegen 07.00 Uhr erreichten.
Heute stand für mich der Besuch einer Kaffeeplantage auf dem Plan. Einmal den Weg sehen, wie der Kaffee vom Strauch in die Tasse kommt.
Mit dem Bus fuhren wir die etwas mehr als 80 Kilometer nach Antigua, das auf 1.545 Meter im Hochland am Fuße des Vulkans Agua liegt. Auf unserer Fahrt ins Hochland sahen wir einige der noch aktiven Vulkane, deren Rauch am Himmel auch noch viele Kilometer entfernt sichtbar war.
Die Kaffeeplantage Kolumbia, die wir besuchten, ist ein Familienbetrieb, der bereits in der sechsten Generation geführt wird. Bei unserem etwa einstündigen Rundgang über die Plantage wurde uns sehr anschaulich erklärt, wie der Kaffee angepflanzt, gepflückt und weiterverarbeitet wird. Den Abschluss bildete eine große Kaffeetafel, so dass wir gleich den Kaffee genießen konnten.
Die Enkeltochter, die heute mit uns die Führung über die Plantage machte, erzählte uns, dass die Kaffeesträucher immer unter hohen Bäumen wie z. B. Bananen, Guaven und anderen tropischen Bäumen angepflanzt werden, um die Sonneneinstrahlung zu mildern. Die Kaffeesträucher auf der Plantage haben eine Höhe von etwa 1,50 bis 2 Meter, so wird erreicht, dass sie mehr Laub und Früchte tragen und der Kaffee so auch leichter gepflückt werden kann. Für mich war auch neu, dass ein Kaffeestrauch wächst, blüht und gleichzeitig auch Früchte trägt. Heute habe ich wieder einmal sehr viel gelernt!
Gepflückt wird der Kaffee immer noch per Hand und das wird Frauen aus der Region gemacht. Sie können selbst entscheiden zu welcher Zeit und wie lange sie arbeiten. Bezahlt wird nach Gewicht!
Auf der Plantage werden immer verschiedene Sorten Kaffeesträucher angepflanzt, da die Bohnen später gemischt werden um eine bessere Kaffeequalität zu erreichen.
Auf einer Fläche von rund 109.000 Quadratkilometern leben in Guatemala etwas mehr als 17 Millionen Einwohner. Die Landwirtschaft ernährt ca. ein Drittel der Bevölkerung. Außer Kaffee werden noch Kokosnüsse, Bananen, Ananas und viele weitere tropische Obstsorten angebaut.
Guatemala sollte die Norwegian Joy gegen 19.00 Uhr verlassen und ich hatte für mich zum Abendessen einen Tisch im Ocean Blue reserviert. Wie der Name sagt, werden im Ocean Blue Fisch und Meeresfrüchte serviert. Das Essen war einfach fantastisch, so dass ich gleich überlegt habe, ob ich auf dieser Reise nochmals Ocean Blue essen werde.
Kreuzfahrt Norwegian Joy, nächster Halt – Panama City
Nach zwei Seetagen, über 900 nautischen Seemeilen, dem Passieren von El Salvador und Nicaragua erreichte die Norwegian Joy gegen 18.00 Uhr Panama-City. Die Durchquerung des Panama Kanals war für den übernächsten Tag geplant.
In Panama City hatte ich den Ausflug vom Pazifik zum Atlantik gebucht. Mit dem Bus ging die Fahrt entlang des Kanals bis nach Colón am Atlantik. Die anschließende Rückfahrt zum Pazifik wurde mit der historischen Eisenbahn zurückgelegt.
Panama hat eine Fläche von etwa 75.500 Quadratkilometern, rund 4,4 Millionen Einwohnern, grenzt im Westen an Costa Rica und im Südosten an Kolumbien. Seine Unabhängigkeit von Kolumbien erhielt Panama 1903. Panama zählt zu den reichsten Ländern in Lateinamerika, dank der Einnahmen durch den Panama-Kanal.
Um den Kontinent, der durch den Panama Kanal getrennt wurde, wieder für den Transit zu vereinen, wurde bereits 1962 die Brücke Puente de las Americas in Panama City fertiggestellt und im Jahre 2019 folgte dann in Colón die Brücke Puente Atlántico, die Nord- und Südamerika wieder miteinander verbinden.
Über die Tage in Panama, sowie die Fahrt durch den Panama Kanal habe ich euch bereits in einem separaten Blogpost berichtet. Die Fahrt durch den Panama Kanal war ein so fantastisches Erlebnis, dass ich wohl nie vergessen werde.
Cartagena in Kolumbien – nächster Stopp der Norwegian Joy
Nach der Durchfahrt durch den Panama-Kanal erreichten wir Cartagena in Kolumbien am nächsten Vormittag.
Cartagena blickt bereits auf eine mehr als 500 jährige Stadtgeschichte zurück. Die Altstadt, die ich heute bei meinem Ausflug fußläufig erkundigen sollte, besitzt viele wunderschöne, restaurierte Häuser und Plätze.
Allerdings ist sie so für Touristen ausgelegt, dass man sich kaum bewegen kann, ohne von einem der “fliegenden Händlern” angesprochen zu werden. Dadurch verliert die Altstadt viel von ihrem Charme.
Im Anschluss an den Stadtrundgang ging es mit einem Ausflugsboot durch die Bucht entlang der Skyline und dem Yachthafen von Cartagena.
Um wieder auf die Norwegian Joy zu gelangen, durchquerte man einen kleinen Tierpark mit Souvernirshops und Cafés. In den Freigehegen sind Papageien, Flamingos und weitere exotische Tiere zu sehen, also alles für die vielen Touristen.
Für die Entfernung von Cartagena bis nach George Town waren wieder über 640 Seemeilen zu bewältigen.
Viel Sonne und Entspannung bei einem Seetag in der karibischen See.
Letzter Halt auf der Kreuzfahrt – George Town auf den Cayman Islands
Die Cayman Islands sind eine Inselgruppe, die zu den großen Antillen gehören und rund 185 Seemeilen südöstlich von Kuba liegen. Banken und Steuerfreiheit werden gerne in einem Atemzug mit den Cayman Islands genannt.
Der Hafen von George Town ist sehr klein, so dass hier wieder die örtlichen Tenderboote zum Einsatz kamen. Ich war mir nicht sicher, was ich zu sehen bekommen würde, einen Finanzdistrikt oder eine karibische Insel. Im Nachhinein muss ich sagen, es war weder das Eine noch das Andere.
George Town, eine kleine Stadt mit einem wunderschönen langen Sandstrand an dem sich die vielen exklusiven Hotels und Privatvillen reihen.
Ein Kleinbus brachte uns nach Hell (Hölle) im Bezirk West Bay. Eine etwa 3.500 Quadratmeter große schwarz bedeckte Kalksteinformation. Man schätzt das Alter der Kalksteine auf ca. 10 bis 15 Millionen Jahre.
Aus dem Postamt Hell kann man seinen Lieben Grüße senden oder auch eine Kleinigkeit im Souvenirshop kaufen. Wer bekommt schon Grüße oder Souvenirs aus der Hölle!
Anschließend ging es weiter zum Schildkrötenzentrum.
In der staatlichen Schildkröten Aufzucht- und Forschungsfarm schwimmen in großen Becken die verschiedensten Schildkrötenarten. Unter Anleitung kann man in manche Becken hineingehen und die Schildkröten anfassen und streicheln.
Nach dem Besuch der Schildkrötenfarm ging es zurück ins Zentrum und zum Hafen. Zurück am Hafen machte ich mich auf den Weg das Stadtzentrum zu erkunden. In den schmalen Straßen sind viele Bars, Restaurants und Souvenirshops zu finden, die die Touristen zu einer kleinen Pause einladen.
Noch ein letzter Seetag, an den Florida Keys vorbei bevor wir dann am nächsten Morgen in Miami einlaufen werden.
Kreuzfahrt von Los Angeles nach Miami – Ankunft in Miami
Es war noch dunkel, als die Norwegian Joy um 07.00 Uhr in Miami einlief. Ich kenne Miami bereits seit vielen Jahren und habe oftmals meinen Urlaub hier verbracht. So war es für mich schon etwas ganz besonderes, auf diesem Wege nach Miami zu kommen und den Sonnenaufgang über der Skyline von Miami aus dieser Perspektive zu erleben.
Ein letztes Frühstück, nochmals ein Rundgang über das Pooldeck und das Schiff verlassen zu einem letzten Ausflug durch Miami.
Die Fahrt mit dem Bus ging vorbei an der Miami Arena in Richtung Park West und weiter am Yachthafen vorbei und schließlich zum City Center. Die Aussicht auf die Skyline von Miami war einfach fantastisch. So, wie wie man sich Miami immer vorstellt. Der Atlantik, Palmen, schöne Hochhäuser und viel Sonne. Nach der kurzen Rundfahrt durch Miami erreichten wir die Aventura Mall.
FAZIT Kreuzfahrt
Die Kreuzfahrt auf der Norwegian Joy von Los Angeles nach Miami war einfach traumhaft, obwohl das Ein- und auch das Ausschiffen, bei dieser Reise, nicht sehr gut organisiert waren. Der eigentliche Check-in war sehr schnell erledigt, aber danach war die Abwicklung katastrophal. Ich habe bereits einige Kreuzfahrten mit NCL gemacht, aber diese Probleme hat es noch niemals gegeben.
Aber trotz dieser kleinen Probleme wurden meine Erwartungen an die Durchquerung des Panama-Kanals auf dieser Reise mehr als übertroffen und auch viele andere Reisende hatten identische Eindrücke. Lediglich die Organisation von NCL und deren Partnern hinterlässt viel Spielraum für Verbesserungen – insbesondere in Los Angeles und in Miami.
Ich kann eine Kreuzfahrt durch den Panamakanal jedem Kreuzfahrt-Fan absolut empfehlen. Es ist eine beeindruckende Route mit vielen Highlights und ich werde sicherlich noch einmal den Panamakanal durchqueren, dann vielleicht auf der Strecke von der Karibik in den Pazifik.