Mit dieser New York Kreuzfahrt erfüllte ich mir ein langgehegten Traum. Einmal wollte ich das erleben, was unzählige Einwanderer seit dem Ende des 19. Jahrhunderts erlebt haben. Mit dem Schiff vorbei an der Freiheitsstatue in den Hafen von New York einlaufen. Start der Kreuzfahrt mit der Norwegian Joy, sollte die kanadische Stadt Quebec sein. Ich wollte besondere Momente erleben, besondere Ziele bereisen und viele Eindrücke bekommen und nach dem Panama-Kanal stand nun New York auf dem Reiseprogramm und ich möchte euch meine Eindrücke und Erfahrungen schildern.
Anreise und Einschiffen in Quebec
Mit Lufthansa Flug LH478 ging es von Frankfurt über Montreal nach Quebec. Ich bin wie immer einige Tage vor dem Beginn der Kreuzfahrt nach Quebec geflogen, so dass ich genügend Zeit hatte, mir die Stadt anzusehen. Quebec werde ich euch in einem separaten Blogpost noch ausführlicher vorstellen.
Die Formalitäten für die Kreuzfahrt hatte ich wie immer bereits zu Hause online erledigt. Bedingt durch das Zeitfenster, dass man für den Zutritt zum Schiff bekommt, werden die Personengruppen recht klein gehalten und die letzten Formalitäten sind somit sehr schnell erledigt.
Die Norwegian Joy war mir bestens bekannt, da ich noch im Frühjahr auf ihr die Kreuzfahrt durch den Panama-Kanal gemacht habe. Das war auch ein langgehegter Traum von mir und ein unvergessliches Erlebnis!
New York Kreuzfahrt mit der Norwegian Joy
Auf der Norwegian Joy können bis zu 4.200 Gäste reisen, denen 15 Restaurants, 18 Bars und Lounges, sowie ein Theater und Casino zur Verfügung stehen. Für eine erholsame Zeit an den Seetagen sind im Poolbereich reichlich Sonnenliegen, eine Wasserrutsche, Minigolf, Kartbahn und vieles mehr vorhanden. Weitere Entspannung bietet das moderne und gut eingerichtete Fitnesscenter sowie der Spa-Bereich.
Die Norwegian Joy hat eine Länge von 333 Metern, eine Breite von 41 Metern und wurde auf der Meyer Werft in Papenburg gebaut. Ihre erste Kreuzfahrt machte die NCL Joy im März 2017.
Kreuzfahrt von Quebec nach New York – Reiseverlauf
- Kanada – La Baie Saguenay River
- Seetag
- Kanada, Neufundland – Corner Brook
- Kanada, Nova Scotia – Sydney, Cape Breton Island
- Kanada, Nova Scotia – Halifax
- Seetag
- USA – New York
Die Norwegian Joy verließ den Hafen von Quebec für meine New York Kreuzfahrt in den frühen Abendstunden, so hatte man nochmals einen wunderschönen Ausblick auf die am Hang gelegene Stadt Quebec mit dem Luxushotel Fairmont Chateau Le Frontenac.
Nach einer sehr ruhigen und entspannten Nacht auf dem Sankt Lorenz Strom legte die Norwegian Joy morgens gegen acht Uhr in La Baie de Saguenay River an.
La Baie Saguenay River
Die “La Baie des Ha! Ha!” ist eine elf Kilometer lange, erschlossene Bucht am Saguenay River und war früher ein Ort der Begegnung der im Umkreis lebenden Bevölkerung. Die Stadt Saguenay ist in die Bezirke Chicoutimi, Jonquiere, La Baie aufgeteilt.
Im 17. Jahrhundert wurde das Gebiet von Jesuiten und Pelzhändlern bewohnt, die hier einen Handelsposten eröffneten. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde eine große Zellstofffabrik erbaut, die später der Weltwirtschaftskrise zum Opfer fiel.
Lebten die Menschen früher vom Holzeinschlag, der Zellstoff- und Papierindustrie, so folgte in den 1980er Jahren die Aluminiumproduktion. Nachdem Anfang des 21. Jahrhunderts große Arbeitgeber in der Region ihre Produktionen eingestellt haben, wurde beschlossen, den Hafen für den Tourismus und die immer beliebter werdenden Kreuzfahrtschiffe zu öffnen.
Auf dem Vorplatz am Pier wurden wir, die Kreuzfahrtpassagiere, bereits mit Musik und Tanz erwartet. Frauen und Männer in ihren traditionellen Kostümen aus dem späten 19. Jahrhundert hießen uns willkommen, luden die Gäste zum Mittanzen ein und boten ihre selbstgemachten Spezialitäten und Souvenirs an.
Auf unserem Ausflug, Saguenay Highlights, fuhren wir durch La Baie in den etwa 15 Kilometer entfernten Stadtteil Chicoutimi.
Unser erster Halt war das “kleine weiße Haus” in Chicoutimi. Bei dem Namen “weißes Haus” denkt man sofort an einen kleinen Nachbau des weißen Hauses in Washington, aber nein, dieses kleine weiße Haus hat die extreme Flut von 1996 Dank seines sehr guten Fundamentes fast unbeschadet überstanden.
Die Wasserströme flossen an dem Haus vorbei. Alle nebenstehenden Gebäude wurden zerstört und von den Fluten mitgerissen
Heute steht das „kleine weiße Haus” als Symbol für das Überleben nach der extremen Flut von 1996. Das darin untergebrachte Museum erinnert an die Katastrophe.
Nach dem Besuch des “kleinen weißen Hauses” stand ein Besuch der Ruinen der Zellstofffabrik als nächstes auf dem Programm. Anhand der Ruinen kann man sich sehr gut vorstellen, wie viele Menschen hier vor langer Zeit gearbeitet haben.
In einem noch sehr gut erhaltenen Gebäude ist ein Museum untergebracht, das die Geschichte des Zellstoffs und der Region erzählt. Für einen Museumsbesuch reichte leider die Zeit nicht mehr und so ging es zurück zum Schiff.
Nach einem Seetag würden wir unser nächstes Ziel, Corner Brook, gegen sieben Uhr morgens erreichen.
Corner Brook in Neufundland
Corner Brook liegt an der Mündung des Humber Rivers im Westen der Insel Neufundland und ist die drittgrößte Stadt der Region.
Ende des 18. Jahrhunderts kam Captain James Cook an den St. Lorenz Strom und nach Neufundland, um die Bucht zu kartografieren, aus der später die Stadt Corner Brook entstand. Heute leben in der Stadt etwa 20.000 Einwohner und der größte Arbeitgeber ist die Corner Brook Zellstoff- und Papierfabrik.
Die erste Station auf unserem Ausflug war die Statue von James Cook und eine Bronzetafel der ersten Landkarte, die von ihm erstellt wurde. Vom Plateau hat man einen wunderschönen Ausblick auf die Mündung des Humber, auf Corner Brook sowie auf die umliegende Bergwelt.
Nach dem Besuch der Statue ging es entlang der Küstenstraße zur etwa 50 Kilometer entfernte Bottle Cove, dem Ende des Captain Cook Trail.
Bottle Cove bietet einen Rundblick über die Bucht bis hin zur schmalen Öffnung zum Atlantik. Die Klippen rundum sind ein Teil der Appalachen. Gut ausgeschilderte Wanderwege laden ein, hier viel Zeit zu verbringen und die wunderschöne Natur zu genießen.
Von Bottle Cove fuhren wir in Richtung Bay of Islands nach Lark Harbour und weiter nach Humber Arm South.
Die Stadt Humber Arm South hat circa 1.500 Einwohner, die sich auf mehrere Gemeinden verteilen. Eine davon ist Frenchman´s Cove mit etwa 160 Einwohnern. War früher hier die Fischerei ein Hauptwirtschaftszweig der Gemeinde, so sind heute nur noch einige Hummerfischer in der Bay of Islands unterwegs.
Nach dem Besuch der Hummerfischer ging es zurück zum Schiff und der nächste Stopp sollte Sydney in Nova Scotia sein.
Sydney – Cape Breton Island
Auf unserem Weg nach Sydney in Nova Scotia wurde das Wetter immer stürmischer und von der Brücke kam die Durchsage, dass wir in Sydney nicht wie geplant einlaufen konnten. Das Sicherheitsrisiko war einfach zu groß.
Ende des 18 Jahrhunderts wurde Sydney von Colonel Joseph Frederick Wallet DesBarres gegründet. Sydney wurde 1995 Teil der neu gegründeten Cape Breton Regional Municipality.
Heute leben in Sydney etwa 30.000 Einwohner. Da früher ein Stahlwerk und Kohlenbergwerke die Arbeitgeber waren, musste man sich nach deren Schließung neu orientieren. Neue Energien und der Tourismus spielen heute in der Wirtschaft eine große Rolle.
Das Wetter war trotz des starken Windes sehr sonnig, sodass man den Tag ganz entspannt im Liegestuhl oder auch im Fitnessstudio verbringen konnte. So wurde dieser Tag zu einem zusätzlichen Seetag.
Am späten Nachmittag hat die Norwegian Joy Kap Breton verlassen, um am nächsten Morgen in Halifax anzulegen.
Halifax – letzter Halt vor New York
Den Hafen von Halifax erreichte die Norwegian Joy morgens gegen 09.00 Uhr. Auch für Halifax hatte ich einen Ausflug gebucht und zwar “The Best of Halifax”, eine circa sieben stündige Tour, die in Peggy`s Cove beginnen sollte, ein weiteres Highlight meiner New York Kreuzfahrt.
Mit dem Bus ging es vom Hafen durch Halifax und weiter durch eine wunderschöne Landschaft bis zum ca. 45 Kilometer entfernten Fischerdorf Peggy´s Cove.
Der Leuchtturm Peggy´s Point mit einer Höhe von ca. 15 Metern ist einer von 160 Leuchttürmen der über 300 Kilometer langen Leuchtturmroute entlang der Atlantikküste in Nova Scotia. Peggy´s Point ist heute noch in Betrieb und markiert die östliche Einfahrt in die St. Margeret´s-Bucht.
Er wurde 1915 erbaut und ist heute wohl der bekannteste Leuchtturm in Nova Scotia und eine der größten Touristenattraktionen.
Von Peggy´s Point fuhren wir zurück nach Halifax zu unserem nächsten Halt dem Fairview Lawn Cemetery. Der Friedhof ist die Ruhestätte von 121 Opfern der Titanic. Kleine graue Granitsteine sind mit Namen und Sterbedatum versehen. Viele der Steine tragen nur eine Nummer, da die Personen nie identifiziert wurden. Es ist schon sehr beeindruckend hier zu stehen und Menschen zu gedenken, die nur Bekanntheit durch den Untergang der Titanic erlangt haben. 29 weitere Opfer der Titanic sind auf anderen Friedhöfen in Halifax beigesetzt worden.
Unser nächstes Ziel nach dem Besuch des Friedhofs war der Halifax Public Gardens, ein öffentlicher Park im Zentrum der Stadt.
Der Stadtpark wurde durch den Zusammenschluss zweier älterer Parks gegründet und 1874 eröffnet. Der Park hat eine Größe von rund sechs Hektar.
Die kunstvoll geschmiedeten Tore wurden 1907 an ihrem jetzigen Standort aufgestellt, um die Besucher willkommen zu heißen. Brunnen und Statuen, der Musikpavillon und die vielen verschiedenen exotischen Bäume und Pflanzen laden ein zu einem langen Spaziergang ein.
Nach dem Besuch des Parks ging es den Hügel hinauf zur Zitadelle von Halifax.
In der Auffahrt zum Zitadellenhügel befindet sich der Uhrenturm aus dem Jahre 1803, der heute das Wahrzeichen von Halifax ist.
Erstmals wurde der Hügel Mitte des 18. Jahrhunderts befestigt und die heutige Festung wurde 1856 fertiggestellt. In den 1950er Jahren wurde die Festung restauriert und ein Geschichtsmuseum darin untergebracht.
Heute finden für Touristen Führungen und Veranstaltungen in der Zitadelle und auf dem Hügel statt.
Nach dem Besuch des Zitadellenhügels hieß es Abschied nehmen von Halifax und auf das Schiff zurückzukehren. Für den Abend hatte ich mir wieder einen Tisch in einem der à la carte Restaurants reservieren lassen.
Der nächste Tag, war nochmals ein Seetag, bevor die Norwegian Joy dann in den Morgenstunden den Hafen von New York erreichen würde. Für mich, das “super Highlight“ der Reise!
Ankunft in New York und Ziel meiner New York Kreuzfahrt
Der letzte Seetag auf der Norwegian Joy war immer noch sehr windig, aber auch sehr sonnig, so konnte ich ihn ganz entspannt an Deck genießen.
In den frühen Morgenstunden des kommenden Tages sollten wir New York erreichen, für mich der Höhepunkt und Ziel der New York Kreuzfahrt. Es war schon immer ein Traum von mir, einmal mit dem Schiff entlang der Freiheitsstatue in den Hafen von New York einzulaufen.
Gegen 07.00 Uhr morgens sollte die Norwegian Joy den Hafen von New York erreichen und so hatte ich mir überlegt, dass ich gegen 04.00 Uhr wach sein müsste, um nicht die Einfahrt nach New York zu verschlafen.
Plötzlich wurde ich durch Glockengeläut geweckt, um erstaunt festzustellen, dass es nachts 01.00 Uhr war. Mein Blick ging nach draußen und das Erste, was ich sah, waren die Lichter einer Skyline. Lichter und Häuser konnten nur bedeuten, dass wir viel früher als ursprünglich angesagt in New York einlaufen würden. Beinahe hätte ich das Ziel meiner New York Kreuzfahrt verschlafen.
Jetzt ganz schnell die Kamera genommen und rauf zum Pooldeck um dort das Einlaufen in New York zu erleben. Die Eindrücke, die nun auf mich einstürmten, waren noch viel schöner und emotionaler als ich es jemals erwartet hätte. Es war einfach atemberaubend, an der Freiheitsstatue vorbei zu fahren, die Skyline im Hintergrund, es war einfach fantastisch. Immer wieder musste ich Fotos machen, weil jeder Blick schöner war als der Vorherige.
An Schlaf war nun nicht mehr zu denken. Ich musste immer wieder auf meinen Balkon gehen und die ganze Szenerie in mich aufnehmen. Meine Fahrt durch den Panama-Kanal war schon ein ganz besonderes Erlebnis, aber mit dem Schiff nach New York, das war mein Traum. Der Traum wurde Wirklichkeit bei meiner New York Kreuzfahrt und doch wirkte es fast unwirklich!
Ich würde jetzt noch eine Woche in New York bleiben und dann nochmals mit der Fähre zur Freiheitsstatue fahren. Für die Zeit in New York hatte ich mir schon einiges vorgenommen, was ich mir alles ansehen wollte.
Ausschiffe und FAZIT New York Kreuzfahrt
Heute Morgen hatte ich noch mein letztes Frühstück auf der New York Kreuzfahrt gegessen, noch einmal das Pooldeck besucht und die Skyline von New York im Hellen genossen. Mittlerweile ging die Sonne zwischen den Hochhäusern auf, einfach traumhaft schön.
Mein Fazit dieser New York Kreuzfahrt auf der Norwegian Joy von Quebec nach New York fällt sehr positiv aus. Das Ein- sowie das Ausschiffen verlief sehr geordnet, sodass es kaum unnötige Wartezeiten gab, ganz im Gegensatz zu den Erfahrungen auf der Panamakreuzfahrt in den Häfen von Los Angeles und Miami.
Die Ausflüge waren gut organisiert, ich habe vieles über Land und Leute gelernt und zudem viele nette Menschen kennengelernt. Während der gesamten Kreuzfahrt habe ich mich auf der Norwegian Joy sehr sicher und gut aufgehoben gefühlt und kann es kaum erwarten, bis die nächste Kreuzfahrt startet.
Wenn ihr mich wieder fragt, ob ihr eine New York Kreuzfahrt machen sollt, kann ich es euch nur empfehlen. Ganz egal ob eure New York Kreuzfahrt von Quebec oder Montreal startet, von Boston oder Miami, die Einfahrt in den Hafen von New York ist einfach unbeschreiblich schön.