Das Paul Klee Zentrum, ist eines der vielen Museen, die die Stadt Bern seinen Bürgern und den Touristen anbietet. Es beginnt mit dem Bernischen Historischen Museum, dem Museum für Kommunikation, dem Alpinen Museum, dem Albert Einstein Museum und noch einige andere mehr.
Für seine Übernachtungsgäste bietet die Stadt Bern eine Museum-Card an. Diese Museum-Card ermöglicht einen freien Eintritt in die Sammlungen und Sonderausstellungen aller Museen der Stadt. Der Preis für die Museum-Card beträgt CHF 28 für 24 Stunden und CHF 35 für 48 Stunden. Das ist für jeden Kunstliebhaber oder auch Touristen ein sehr interessantes Angebot.
Für mich stand fest, das Paul Klee Zentrum ist ein Muss für mich. Ich mag die Bilder von Paul Klee und wenn ich schon einmal die Möglichkeit bekomme, die größte Paul Klee Sammlung zu sehen, sollte ich diese auch nutzen. Das Paul Klee Zentrum in Bern verfügt nicht nur über 40 % seiner Gesamtwerke, sondern ist auch die weltweit größte Klee-Sammlung.
Das Paul Klee Zentrum
Das Zentrum Paul Klee wurde nach den Plänen von Renzo Piano gebaut und im Jahre 2005 eröffnet. Renzo Piano verdankt seine Leidenschaft zur Architektur seinem Vater. Zu seinen bekanntesten Gebäuden gehören unter anderem das Centre Pompidou in Paris, sowie das Museum Menil Collection in Houston, Texas. In Berlin war Renzo Piano mit der Bebauung eines Teiles des Potsdamer Platzes betraut.
Das Gebäude ist in der Form von drei Wellen erbaut, die sich sehr gut der Landschaft anpassen. Das Land rundum gehört auch zum Paul Klee Zentrum. Hier wollte man eine Brücke zwischen Natur und Kunst schlagen. Auf dem „Fruchtland“ sprießt und blüht es auch dieses Jahr wieder. Auf den Demo-Feldern werden Getreidesorten Popeliweizen, Blau Emmer oder Nackthafer angebaut. Diese Getreidesorten sieht man selten oder gar nicht auf den herkömmlichen Feldern. Jeweils Samstags werden Führungen im Fruchtland angeboten.
Die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Sonntag von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr.
Das Paul Klee Zentrum ist mehr als nur ein Museum. Hier finden Konzerte und auch Lesungen statt. Räume für Events, Kongresse und für besondere Anlässe können gemietet werden. Das Kindermuseum „Creaviva“ ist auch im Paul Klee Zentrum untergebracht. Im Museum „Creaviva“ soll nicht nur den Kindern, sondern auch allen interessierten Erwachsenen, durch die eigene Kreativität die Kunst nahe gebracht werden.
Die Ausstellung Chinese Whispers
Im Chinese Whispers sind bedeutende Teile der Sammlung des Schweizers Uli Sigg ausgestellt. Uli Sigg war in den Jahren 1995 bis 1998 Schweizerischer Botschafter in Peking für die Volksrepublik China, Nordkorea und die Mongolei. Der breiten Öffentlichkeit ist Uli Sigg als Kunstsammler bekannt. Bereits in den 1970er Jahren begann er chinesische Gegenwartskunst zu sammeln. Innerhalb weniger Jahre trug er die weltweit größte und bedeutendste Sammlung zusammen. Im Rahmen einer am 12. Juni 2012 geführten Medienkonferenz wurde bekannt, dass Uli Sigg den größten Teil seiner Sammlung dem Museum of Visual Culture in Hongkong geschenkt hat.
Diese Ausstellung in Bern läuft noch bis zum 19. Juni 2016 und im Anschluss an Bern wird Chinese Whispers von Januar bis April in Wien zu sehen sein.
Chinese Whispers bietet einen Einblick in die Kunstproduktion Chinas der letzten 15 Jahre und ermöglicht das Land aus der Sicht der Künstler von Ai Weiwei bis Zhuang Hui zu entdecken. Der Titel Chinese Whispers bezieht sich auf das Kinderspiel „stille Post“ bei dem von Personen Nachrichten weitergeben werden, die sich immer mehr verfälschen. Diese Idee von Überlieferung, Austausch und Missverständnis liegt auch der Ausstellung zugrunde. Der Eindruck der westlichen Gegenwartskunst auf das chinesische Schaffen wird hier sichtbar gemacht. Die alte Tradition und Lebensbedingungen des heutigen Chinas treffen aufeinander und reflektieren China. Welche Wahrnehmung haben wir von China der großen Wirtschaftsmacht, die doch so unterschiedlich im Kulturellen und im Historischen vom Westen ist. Das hinterfragt diese Ausstellung.
Der Maler Paul Klee
wurde am 18. Dezember 1879 in Münchenbuchsee bei Bern geboren. Nach bestandenem Abitur 1898 fiel ihm die Entscheidung schwer welches Studium er ergreifen sollte, die Musik oder die Malerei. Klee entschied sich für das Kunststudium und ging an die Münchener Akademie. Mit dem Bildhauer Hermann Haller unternimmt er eine sechsmonatige Reise durch Italien. Nach dieser Reise zieht er sich zum Selbststudium in sein Elternhaus zurück, wo seine ersten Hinterglasmalereien und Radierungen entstehen. Nach seiner Heirat mit Lily Stumpf im Jahre 1906 zieht das Paar von Bern nach München. Im Jahr darauf wurde ihr Sohn Felix geboren.
Seine erste Ausstellung mit 56 Werken fand 1910 im Kunstmuseum, Bern statt. Weitere Stationen nach Bern waren Zürich, Winterthur und Basel.
Die erste Ausstellung außerhalb der Schweiz fand 1911 in der Galerie Thannhauser in München mit Illustration von Voltaires Candide statt. Mit 17 seiner Werke beteiligte sich Paul Klee an der zweiten Ausstellung des „Blauen Reiter“ in München.
Seinen Durchbruch zur Farbe und zur Abstraktion fand Paul Klee bei seiner Reise mit August Macke und Louis Moilliet nach Tunesien.
Der Galerist Hans Goltz veranstaltet 1920 in München seine erste Retrospektive mit 362 Werken Paul Klees. Im gleichen Jahr wird Paul Klee von Walter Gropius an das Bauhaus in Weimar berufen. Im darauffolgenden Jahr übernimmt er seine Lehrtätigkeit und die Familie siedelt von München nach Weimar um.
Die erste Einzelausstellung 1924 in New York folgt. Später dann Gruppenausstellungen mit Max Ernst, Joan Miro und Pablo Picasso.
Er verläßt das Bauhaus und geht 1931 an die Düsseldorfer Kunstakademie. Unter dem Druck der Nationalsozialisten 1933 verlässt Paul Klee Deutschland und geht zurück nach Bern. Aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes ist seine künstlerische Produktion nahezu unterbrochen. Paul Klees Produktivität erreicht 1939, trotz seines schlechten Gesundheitszustandes, einen Höhepunkt von 1.253 Werken.
Am 29. Juli 1940 stirbt Paul Klee in Locarno-Muralto.
Die jetzige Ausstellung ist so noch bis Anfang Januar 2017 zu sehen. Sie trägt den Titel „Bewegte Bilder“. Diese Ausstellung thematisiert das Sehen und das Sichtbare. Die Bewegung entsteht im Auge des Betrachters. In den Farbflächen erkennt der Betrachter nach und nach die geometrischen Formen und symmetrischen Figuren.
Ich hoffe, ich habe euch die Ausstellungen im Paul Klee Zentrum etwas näher gebracht. Mir geht es aber hauptsächlich darum, dass es mir gefällt, was ich zu sehen bekomme und mir hat es gefallen. Ich empfehle euch, seid ihr einmal in Bern, besucht auf jeden Fall das Paul Klee Zentrum, egal welche Ausstellungen zu sehen sind, es lohnt sich auf jeden immer.