Meine letzte Reise führte mich wieder einmal in die Schweiz. Mein erstes Ziel war die Stadt Luzern am Vierwaldstättersee. Hatte ich im letzten Jahr Chur, die Landeshauptstadt von Graubünden besucht, in diesem Jahr die Schatzalp und Davos, so waren doch Luzern und Lugano völliges „Neuland“ für mich. Ich war schon sehr gespannt, was ich wieder alles Neues zu sehen bekommen würde.
Kurz mal in die Schweiz – von Luzern nach Lugano
Organisiert war dieser Kurzurlaub von dem Bahn-Touristikunternehmen Ameropa, dass ich später noch etwas genauer und ausführlicher vorstellen werde. Diese Reise ist in vielen Reisebüros oder auch direkt auf der Webseite von Ameropa buchbar und eignet sich auch wunderbar als Geschenkidee für einen Geburtstag oder zu Weihnachten.
Mit der Bahn erreicht man Luzern von München aus in etwas mehr als fünf Stunden.
Das Hotel für meinen Aufenthalt in Luzern war das Ameron Hotel Flora, dass nur wenige Minuten, fußläufig vom Bahnhof entfernt liegt.
Das 4-Sterne Ameron Hotel Flora, dass vor Kurzem sehr aufwendig renoviert wurde, hat 161 Zimmer. Alle Zimmer sind mit viel Leder, Holz und in sehr gemütlichen Farben eingerichtet, so dass die Räumlichkeiten eine schöne Atmosphäre ausstrahlen.
Der Check-in war Dank der kompetenten und freundlichen Mitarbeiterin sehr schnell erledigt und so konnte ich mich aufmachen, in die Altstadt von Luzern, zu meiner ersten Besichtigungstour.
Die Stadt Luzern
Die Stadt Luzern liegt umrahmt von Bergen auf einer Höhe von circa 420 Metern, direkt am Vierwaldstättersee.
Heute leben in Luzern circa 81.000 Menschen. Gegründet wurde die Stadt Ende des 12. Jahrhunderts und heute noch sind viele gutrestaurierte Gebäude aus der Zeit in der Altstadt zu besichtigen. Luzern gilt heute als das kulturelle Zentrum der Zentralschweiz. Das Wahrzeichen der Stadt ist die 1333 erbaute und überdachte Kapellbrücke.
Die Kapellbrücke
Die über die Reuss führende Kapellbrücke verbindet mit ihren mehr als 200 Metern die Altstadt von Luzern mit der Neustadt. Die Brücke ist komplett überdacht und auf den Wänden befinden sich viele Gemälde, die die Geschichte der alten Schweiz darstellen.
Bei einem Brand im August 1993 wurde ein Großteil der Brücke erheblich beschädigt. Nur der Wasserturm, sowie die beiden Brückenköpfe blieben unversehrt. Die fehlenden Brückenteile wurden in kurzer Zeit neu rekonstruiert, so dass die Brücke bereits 1994 wieder geöffnet werden konnte. Die Kapellbrücke ist der Touristenmagnet in Luzern.
Nach der Besichtigung der Kapellbrücke ging es für mich weiter zum Kultur- und Kongresszentrum. Das Zentrum wurde im Jahre 2000 eröffnet und in dem Gebäude ist das Kongresszentrum, der Konzertsaal sowie das Kunstmuseum untergebracht. Mein Weg führte mich in die vierte Etage, in das Kunstmuseum.
Das Kunstmuseum in Luzern
Eröffnet wurde das Museum 1933 und seit dem Jahre 2000 ist es ein Teil des Kongresszentrums. Auf einer Fläche von 2000 Quadratmetern werden in den Räumen wechselnde Ausstellungen nationaler und internationaler Kunst durchgeführt.
Im Jahre 2019 wird das Kunstmuseum 200 Jahre alt. Dieses große Ereignis wird mit besonderen Ausstellungen gefeiert werden.
Vom Kongresszentrum führte mich mein Weg weiter durch die kleinen Gassen der Altstadt vorbei an den wunderschönen Häusern zur Jesuitenkirche.
Die Jesuitenkirche Sankt Franz Xaver
Die Jesuitenkirche liegt direkt am Ufer der Reuss und wurde Ende des 17. Jahrhunderts, ohne die beiden Türme, erbaut. Diese wurden erst Ende des 19. Jahrhunderts aufgesetzt. Damals war die Kirche die erste große Barockkirche in der Schweiz. Die Jesuiten, die hier lebten, übten ihre Seelsorgetätigkeit in der Gemeinde aus und zudem war der Kirche ein Jesuitengymnasium angeschlossen.
Der Innenraum ist mit seinem Hauptaltar, der Orgel und den Malereien sehr schön anzusehen. Die Kirche ist einige Male umfangreich renoviert worden, zuletzt im Jahre 2017.
Auf meinem Weg zurück zum Hotel machte ich noch einen Besuch im Rosengart Museum.
Das Rosengart Museum in Luzern
Das Museum Rosengart ist in den Räumen einer ehemaligen Filiale der Schweizer Nationalbank untergebracht und wurde 2002 eröffnet. Angela Rosengart gründete die Stiftung 1992 um ihre private Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Viele bekannte Künstler sind in dem Museum zu bewundern. Einen Schwerpunkt der Sammlung bilden die 180 Bilder von Pablo Picasso, sowie die 125 Werke von Paul Klee. Weitere Künstler wie Marc Chagall, Henri Matisse, Joan Miro und viele andere Maler sind in den Räumen ausgestellt.
Leider ist in den Ausstellungsräumen das Fotografieren nicht erlaubt, aber man sollte sich wirklich die Zeit nehmen, dieses Museum zu besuchen.
Im Anschluss an den Museumsbesuch sollte es ein ganz besonderes Abendessen geben. So fuhren wir mit dem Zug von Luzern nach Vitznau, zur Station der Rigi-Bahn.
Im Nostalgie-Wagen auf die Rigi
Die Rigi-Bahn war die erste Zahnradbahn in Europa und wurde 1871 eröffnet. Nach der Eröffnung fuhr die Bahn nur im Sommer, aber nachdem der Wintersport immer populärer wurde, wurde der ganzjährige Betrieb aufgenommen. Heute bietet die Rigi-Bahn verschiedene Fahrten in einem Nostalgiewagen an. Eine davon ist der „Fondueplausch“.
Der Originalwagen aus dem Jahre 1911 wird elektronisch betrieben und ist der älteste Zahnradtriebwagen der Welt. Im beheizten Innenraum befinden sich fünf Tische für je sechs Personen an denen ein original Schweizer Käsefondue serviert wird. In einem gemächlichem Tempo überwindet die Bahn die circa 1.500 Höhenmeter zur Rigi-Station. Oben angekommen bietet sich ein wunderschöner Ausblick auf das abendliche Vitznau.
Während wir die Aussicht genossen haben, bereiteten die fleissigen Hostessen der Rigi-Bahn die Tische und das Fondue vor, so dass wir bei unserer Rückkehr von dem angenehmen Duft des Käsefondues begrüßt wurden. Das Fondue war einfach fantastisch und die dazu gereichten Weine passten hervorragend. Nachdem wir die Fonduetöpfe alle geleert hatten, ging es wieder ganz gemütlich hinunter ins Tal und zurück zum Hotel.
Der morgige Tag sollte wieder viel Neues mit sich bringen und zwar ging es mit dem Schiff über den Vierwaldstättersee und weiter mit dem Gotthardexpress nach Lugano.
Der Vierwaldstättersee
Der Vierwaldstättersee liegt in der Zentralschweiz, ist umgeben von den Bergen der Voralpen und hat eine Uferlänge von circa 150 Kilometern. Viele Jahre war aus dem Norden der See die einzige Verbindung zum Gotthardpass und zum Kanton Uri. Die Fahrt von Luzern bis Fluelen dauert in etwa drei Stunden.
Die Aussicht, während der ganzen Fahrt ist einfach traumhaft schön. So wie auf dem Foto, der „Schillerstein“, unweit von Rütli. Der Stein, wurde zum Gedenken an Friedrich Schiller, für sein Drama „Wilhelm Tell“, zu seinem 100 Geburtstag aufgestellt. Außerdem blickt man auf die umliegenden Berge, die teilweise leicht mit Schnee bedeckt sind, auf die Weite des Sees, so dass man während der Fahrt alles in sich aufsaugt und einfach nur genießt.
Der Landungssteg in Fluelen liegt direkt am Bahnhof und so kann die Fahrt mit dem Gotthardexpress sofort fortgesetzt werden.
Der Gotthard-Panorama-Express
Das man heute eine Fahrt mit dem Gotthardexpress unternehmen kann, verdanken wir dem Schweizer Politiker Alfred Escher. Um nicht von den anderen europäischen Ländern wirtschaftlich abgehängt zu werden, setzte er sich 1869 für den Bau der Gotthardbahn ein.
Begonnen wurde mit dem Bau der Bahnstrecke 1872 und der damals längste Tunnel von 15 Kilometern durch das Gotthardmassiv sollte entstehen. Gleichzeitig mit dem Tunnel wurden auch die Zufahrtsstrecken gebaut. Dabei mussten bis zu 900 Höhenmeter überwunden werden.
Als verantwortlichen Architekten engagierte er den unerfahrenen Louis Favre. Nach zehn Jahren Bauzeit und vielen Schwierigkeiten wurde die Bahnstrecke 1882 eröffnet.
Wer heute mit dem Panoramaexpress fährt, bekommt Dank der gut gewählten oder auch damals nur einzig mögliche Streckenführung, eine fantastische Aussicht geboten. So sieht man die kleine Kirche von Wassen aus verschiedenen Perspektiven. Im Tunnel selbst werden mit Hilfe neuester Techniken Bilder an die Wand projiziert, die die damalige Arbeitsweise zeigen.
Im Jahre 2010 wurde der 57 Kilometer lange Gotthard-Basistunnel eröffnet, so dass man heute, in 20 Minuten, das berühmteste Bergmassiv Europas durchqueren kann.
Das Ziel unserer Fahrt mit dem Gotthardexpress war Lugano. Die Stadt Lugano liegt am gleichnamigen See, im Kanton Tessin.
Das Hotel für meinen Aufenthalt in Lugano war das Continental Parkhotel. Das Hotel ist seit 1912 in Familienbesitz und wurde immer wieder umgebaut und renoviert.
Die letzte umfangreiche Renovierung fand im Jahre 2010 statt. Es wurde sehr darauf geachtet, in den 200 Zimmern das Historische zu erhalten und den Gästen den gewünschten Komfort zu bieten.
Die Stadt Lugano
Die Stadt Lugano wurde erstmals im neunten Jahrhundert erwähnt. Auf einer Fläche von etwa 75 Quadratkilometern leben circa 64.000 Menschen. Eingerahmt von den Bergen Monte Brè, dem Monte San Salvatore und dem Sighignola erstreckt sich die Stadt am See. Heute ist Lugano das drittgrösste Finanzzentrum in der Schweiz und ist sowohl kulturell wie auch touristisch eine gern besuchte Stadt.
Für mich ging es am frühen Abend zu einem kulinarischen Rundgang, mit Tessiner Spezialitäten, durch die schmalen und steilen Gassen der Stadt. In verschiedenen kleinen Shops und Restaurants probierten wir viele der kleinen Köstlichkeiten, die das Tessin zu bieten hat.
Nachdem wir uns mit den Köstlichkeiten gestärkt hatten ging es weiter zum Kunst- und Kulturzentrum.
Das Lugano Kunst- und Kulturzentrum
Im Lugano Kunst- und Kulturzentrum sind das Kunstmuseum sowie der Konzert- und der Theatersaal untergebracht. Der Konzert- und Theatersaal bietet mit seiner sehr guten Akustik bis zu 1.000 Personen Platz. In dem Saal finden Ballett- und Opernaufführungen, sowie klassische Konzerte und Theateraufführungen statt.
Das Kunstmuseum erstreckt sich über drei Etagen in denen die Sammlungen der Stadt Lugano sowie des Kantons Tessin ausgestellt sind. Zudem ist in den verschiedenen Räumlichkeiten zeitgenössische und moderne Kunst in Dauer- und Sonderausstellungen zu sehen.
Der moderne Glas- und Stahlpalast wurde sehr gelungen mit Teilen des alten Franziskanerklosters, das zur Kirche Santa Maria degli Angioli gehörte, verbunden. Auf den Wänden im Säulengang des Klosters sind Malereien freigelegt worden, die auf die kirchliche Nutzung des Gebäudes hinweisen.
Der nächste Morgen kam, die Sonne schien und so ging es für mich aufs neue hinunter in die Stadt und an den See. Mein erstes Ziel war die Kathedrale San Lorenzo.
Die Kathedrale San Lorenzo in Lugano
Die dem heiligen Laurentius geweihte Kirche wurde Ende des neunten Jahrhunderts erbaut, später zerstört und wieder neu aufgebaut. Ausgrabungen zufolge wurde die Kirche im 15. Jahrhundert vergrößert und um 180 Grad gedreht.
Im Innenraum sind verschiedene Stilepochen von romanisch bis spätbarock zu sehen. In den Jahren zwischen 2010 und 2017 wurde die Kathedrale umfangreich renoviert.
Nach der Besichtigung der Kathedrale ging es weiter durch die Gassen und entlang Seepromenade zum Parco Ciani. Der Park mit seinen 63.000 Quadratmetern ist die grüne Oase der Stadt. Gepflegte Wege führen zwischen Blumenbeeten und Wiesen lang und aufgestellte Bänke laden ein, hier ein wenig Zeit zu verbringen. Zentrum des Parks ist die historische Villa Ciani. Die Villa wird heute hauptsächlich für Ausstellungen und Kongresse genutzt.
Nach meinem Parkbesuch schlenderte ich weiter durch die Straßen, vorbei an den Bäckereien und Cafés mit mit ihren Gerüchen nach frischem Kuchen und Kaffee, den Obstständen mit ihrer großen Vielfalt an Obst und Gemüse zurück zum Hotel.
Kurz mal in die Schweiz mit Ameropa – mein Fazit
Für mich hieß es nun Abschied nehmen von Lugano und der Schweiz. Ich hatte auf dieser Reise wieder sehr viel Neues gesehen und erlebt. Viele nette Menschen kennengelernt und eine sehr schöne Zeit gehabt.
Der Kurzurlaub war von Ameropa sehr gut organisiert und sicherlich nicht meine letzte Reise mit Ameropa. Angefangen bei der An- und Abreise, den Unterbringungen in den Hotels, sowie dem Programm alles war so gut getimt, dass kein Stress aufkam und man die Tage richtig genießen konnte. Ameropa bietet mit den Komplettpaketen eine sehr interessante Reisemöglichkeit für jüngere Menschen, aber auch vor allem für ältere Menschen, die gerne die Reise sehr gut organisiert haben möchten.
Wer ist Ameropa?
Zum Schluss noch einige Informationen über den Reiseveranstalter Ameropa. Ameropa wurde bereits 1951 gegründet und zwar als Reiseveranstalter für Amerikaner die Europa besuchen wollten. Größte Zielgruppe waren die US-Streitkräfte, die in Deutschland stationiert waren. Das Spezialgebiet damals war Bahnreisen durch Deutschland und Europa.
Heute ist Ameropa eine hundertprozentige Tochter der Deutschen Bahn AG und bietet Städtereisen innerhalb Deutschlands und Europas oftmals in Verbindung mit Theater-, Musical-, oder Museumsbesuchen an. Dazu ist der Katalog in den letzten Jahren erweitert worden, so dass das Angebot kaum noch Urlaubswünsche offen lässt.
Der Reiseveranstalter Ameropa hat heute circa 120 Mitarbeiter und die Reisen werden in rund 7.400 Reisebüros angeboten.