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Füssen im Ostallgäu – Allgäu Reisetipps Schlösser

Füssen im Ostallgäu ist eine wunderschöne Region zum Wandern und Radfahren. Zudem liegen Schloss Neuschwanstein und Hohenschwangau sowie der Lechfall in direkter Nähe

Inhaltsverzeichnis

Passende Reiseberichte

Meine letzte Reise führte mich in das Ostallgäu und zwar nach Füssen. Es war für mich der erste Besuch in dieser Region. Mir war gar nicht bewußt wie landschaftlich schön das Füssener Land ist. Die Berge und Seen rund um Füssen laden förmlich zu langen Wanderungen und ausgiebigen Radtouren ein.

Zudem befinden sich die Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau nur etwa fünf Kilometer von der Füssener Altstadt entfernt. Ein Besuch des Schlosses Neuschwanstein stand schon seit Jahren auf meiner Liste und durch einen glücklichen Zufall, konnte ich ein paar Tage in Füssen verbringen. Aber dazu bald mehr…

Füssen im Ostallgäu – Besuch im Allgäu – Reisetipps für den ersten Besuch

Füssen, nur etwa 130 Kilometer von München entfernt, ist mit dem Zug in ungefähr zwei Stunden zu erreichen.

Mein Hotel, das Luitpoldpark Hotel liegt knapp fünf Minuten vom Bahnhof, sowie etwa fünf Minuten vom Füssener Stadtkern entfernt und war somit für mich einfach ideal. Aber zu meinem Hotel erzähle ich euch später in einem weiteren Blogpost ebenfalls mehr.

Füssen im Ostallgäu ist eine wunderschöne Region zum Wandern und Radfahren. Zudem liegen Schloss Neuschwanstein und Hohenschwangau sowie der Lechfall in direkter Nähe

Füssen

Die Stadt Füssen mit ihren rund 43 Quadratkilometern liegt ca. 800 Meter über dem Meeresspiegel und ist damit die höchstgelegene Stadt in Bayern. Die Einwohnerzahl liegt bei rund 15.000. Begrenzt wird das Tal im Osten von den Ammergauer Alpen, den Allgäuer Alpen und den Lechtaler Alpen im Süden, dem Weißensee im Westen und dem Hopfensee und Forggensee im Norden. Von Süden her fließt der Lech durch die Stadt um dann in und durch den Forggensee weiter in Richtung Donau das Gebiet zu verlassen.

Die Geschichte Füssens 

Die Geschichte der Stadt reicht bis in die Römerzeit zurück. Bei Ausgrabungen auf dem Schlossberg fand man Fundamente die auf ein Kastell aus dem fünften Jahrhundert hinweisen. Im achten Jahrhundert soll zudem der Missionar Magnus aus Sankt Gallen eine Zelle hier eingerichtet haben. Weitere Mönche folgten ihm und das Benediktiner Kloster Sankt Mang wurde in der Nähe zum Lech erbaut. Etwa zur gleichen Zeit entstand auch ein fränkischer Königshof. Mitte des 13. Jahrhunderts hatte sich bereits eine stattliche Siedlung an den Ufern des Lechs gebildet. Es wird angenommen, dass die Stadt Füssen bereits Ende des 13. Jahrhundert das Stadtrecht erhielt.

Füssen im Ostallgäu ist eine wunderschöne Region zum Wandern und Radfahren. Zudem liegen Schloss Neuschwanstein und Hohenschwangau sowie der Lechfall in direkter Nähe

Füssen hatte seine Blütezeit im 16. Jahrhundert als Kaiser Maximillian I. mit seinem Hofstaat seine Zeit sehr häufig in Füssen verbracht hat. Der Dreißigjährige Krieg mit seinen Zerstörungen machte Füssen sehr zu schaffen und die Stadt erholte sich nur sehr schwer davon. Zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert siedelten sich in Füssen die Lauten- und Geigenspieler mit ihrem besonderen Handwerk an. Die erste Lautenmacher-Zunft Europas wurde 1562 in Füssen gegründet und somit gilt Füssen als die Wiege des gewerbsmäßigen Lautenbaus in Europa.

Heute sind es die Touristen, mit mehr als einer Million Übernachtungen jährlich, die die Wirtschaft Füssens beleben. Füssen bietet seinen Touristen Übernachtungsmöglichkeiten in allen Preisklassen an. Vom einfachen Hostel bis zum gehobenem Sterne Hotel reicht das Angebot. Rund um die nahegelegenen Seen finden auch die Camper einen Platz um ihren Urlaub zu genießen.

Vor allem die  Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau sind die Touristenmagneten in der Region. In Füssen selbst sollte man sich auf jeden Fall die Zeit für einen Besuch im Schloss Füssen, dem Kloster Sankt Mang oder einer der vielen weiteren Sehenswürdigkeiten nehmen.

Füssen im Ostallgäu ist eine wunderschöne Region zum Wandern und Radfahren. Zudem liegen Schloss Neuschwanstein und Hohenschwangau sowie der Lechfall in direkter Nähe

Das Schloss Füssen

Im Jahre 1291 begann der bayrische Herzog Ludwig der Strenge die Burg zu bauen. Da der Burgbau ohne Genehmigung stattfand wurde der Bau eingestellt. Der Augsburger Bischof, der den Bau der Burg hat einstellen lassen, erwarb den Schlossberg und ließ die Burg zum Sitz eines Pflegeamtes ausbauen. In den Jahren 1489 bis 1504 wurde die Burg vom Bischof Friedrich II. von Zollern zu einem Burgschloss erweitert. Das Schloss fiel um 1863 an das Königreich Bayern. In der heutigen Zeit wird das Schloss als Finanzamt und Museum genutzt.

Das Schloss

Geöffnet sind die Staatsgalerie im Schloss Füssen sowie das Benediktiner Kloster Sankt Mang von

  • April bis Oktober von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr – Dienstag bis Sonntag
  • November bis März von 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr – Freitag bis Sonntag

Der Eintritt beträgt

  • Erwachsene 6 Euro
  • Ermäßigte 4 Euro
  • Familienkarte 8 Euro
  • Kombikarte – Schloss Füssen und Museum der Stadt Füssen – 7 Euro
  • Für Kinder unter 7 Jahren ist der Eintritt frei

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Staatsgalerie

In den fürstbischöflichen Räumen ist eine Dauerausstellung der schwäbischen Malerei der Spätgotik zu sehen. Im Rittersaal mit seiner sehr schönen Kassettendecke sind Reliefs der Muttergottes sowie Glasgemälde von Hans Holbein d. Ä. ausgestellt. Andere Gemälde befassen sich mit den Kriegen und den Krankheiten, wie der Pest, im 16. Jahrhundert.

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In wechselnden Sonderausstellungen werden die Werke von Franz Graf von Pocci aus der Pocciana-Sammlung vorgestellt. Ein weiterer Raum befaßt sich mit der Münchner Malerschule. Hier sind Karl Spitzweg, Franz von Defregger und einige andere Maler dieser Epoche zu sehen.

Über die Staatsgalerie erreicht man den Wehrgang, um in den Torturm zu gelangen. Die Aussicht vom sechsten Stockwerk des Turmes auf Füssen ist einfach fantastisch und zudem verschafft man sich einen Eindruck von dem Leben und den Räumlichkeiten eines Türmers. Der Türmer hatte die Aufgabe auf kriegerische Aktivitäten sowie auf Feuer im Umland zu achten.

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Einen Blick sollte man auf jeden Fall auch der Kapelle St. Veit widmen. Der Eingang befindet sich gegenüber der Staatsgalerie auf dem Burghof. In der Kapelle sind alte Wandmalereien freigelegt und Altäre die das kirchliche Leben des Schlosses widerspiegeln.

An der Umfriedung des Schlosses legte der Apotheker Johann Schider um 1820 einen Terrassengarten mit Heilkräutern an. Dieser Kräutergarten ist in den Sommermonaten über die „Lange Stiege“ zu erreichen. Hier sind die verschiedensten Heilkräuter zu finden. Der Kräutergarten wurde erst kürzlich restauriert.

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Das Benediktiner Kloster Sankt Mang

Das Kloster Sankt Mang wurde bereits im neunten Jahrhundert von den Bischöfen von Augsburg errichtet. Der Missionar Magnus hatte hier eine Zelle, wo er auch, in welchem Jahr, ist nicht bekannt, verstarb. Erbaut wurde das Kloster in der Zeit von 1696 bis 1726.

Durch die geographisch gute Lage, einmal die Straße von Augsburg nach Oberitalien und zum Anderen an der Füssener Enge, dem Durchbruch des Lechs aus den Alpen war sowohl die Kirche wie auch die Politik interessiert. Während der Napoleonischen Kriege und auch der darauffolgenden Jahre wechselte das Kloster oft den Besitzer. Im Jahre 1909 erwarb die Stadt Füssen das Kloster Sankt Mang. Hier richtete die Stadt im Nordflügel das Rathaus und im Südflügel das Museum ein.

Die Annakapelle diente als Grabgelege für Äbte und den Adel in der näheren Umgebung. Bei ihrer Restaurierung vor rund 400 Jahren wurde der Maler Jakob Hiebeler beauftragt für die Kapelle einen Totentanz zu malen. In der heutigen Zeit wird noch einmal im Jahr eine Messe in der Annakapelle gelesen.

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Der Kaisersaal ist wohl mit seinen Fresken und den Wand- und Deckenmalereien der prächtigste Raum im Kloster. Dieser Prunksaal diente dem Kloster in seinem politischen Anliegen die Reichsunmittelbarkeit zu erlangen und Reichsstift zu werden. In der heutigen Zeit finden in dem Saal die „Kaisersaal-Konzerte“ sowie viele romantische Trauungen statt. 

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Ein weiterer reichlich geschmückter Raum ist die Klosterbibliothek mit den sehr vielen und alten Büchern. In dem ovalen Raum befindet sich mittig eine Öffnung im Boden, von dem aus man den Mönchen bei ihrer Mahlzeit zusehen konnte.

Das Museum der Stadt Füssen

Ein großer Teil im Museum ist den Lauten- und Geigenmachern gewidmet. Geschichtlich erwähnt werden die Lautenmacher bereits Ende des 14. Jahrhunderts. Ausgestellt sind in den Räumen nicht nur viele alte Instrumente sondern auch die Geigenmacherwerkstatt von Konrad Leonhardt, der mit dem Museum sehr verbunden war. Hier sieht man außerdem die verschiedenen Hölzer wie Bergahorn, Eibe und Fichte die für den Instrumentenbau genutzt werden. 

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Mit den Hanfwerken kam auch die Industrialisierung nach Füssen. Die 1861 gegründete Seilerwarenfabrik war zu der Zeit einer der wichtigsten Arbeitgeber in Füssen. Das Unternehmen verfügte bereits zur damaligen Zeit über einen Betriebskindergarten sowie über ein eigenes Krankenhaus. Hergestellt wurden Bindfäden, Erntegarne und diverse andere Garne. Maschinen und Fotos aus dieser Zeit sind sind hier im Museum ausgestellt. 

Füssen im Ostallgäu ist eine wunderschöne Region zum Wandern und Radfahren. Zudem liegen Schloss Neuschwanstein und Hohenschwangau sowie der Lechfall in direkter NäheEin weiterer kleiner Bereich befaßt sich mit den „Träumen“ König Ludwig II. und seinen Schlössern. Kurz vor seinem Tod waren die Planungen für seine neuestes Projekt Schloss Falkenstein fast abgeschlossen. Schloss Falkenstein sollte noch prächtiger werden als Schloss Neuschwanstein, das auch nie beendet worden ist.

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Regelmäßig finden in den Räumen des Museums Wanderausstellungen statt. Seit dem 16. September und bis zum 13. November 2016 findet hier die Ausstellung

„Gut gebrüllt – Löwen aus Bayerns Schlössern und Burgen“

statt. In dieser Ausstellung gilt die Aufmerksamkeit dem bayrischen Wappentier, dem Bären.

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Basilika Sankt Mang 

Die Basilika Sankt Mang verdankt ihren Namen dem irischen Missionar Magnus, der im achten Jahrhundert aus dem Kloster Sankt Gallen in die Region am Lech kam. Im Bereich seiner Zelle wurde die erste Kirche erbaut und in den nachfolgenden Jahren erweitert. Im 14. Jahrhundert erreichte die Basilika ihre heutige Größe. Der Kirchturm stammt bereits aus dem 12. Jahrhundert. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Kirche verwüstet und geplündert. Von Johann Jakob Herkommer wurde die Kirche zu beginn des 18. Jahrhunderts, im italienischen Barock, neu erbaut. Viele Fresken und Malereien über das leben des Heiligen Magnus sind hier zu sehen. Sehr schön auch, das holzgeschnitzte Chorgestühl und die von Andreas Jäger erbaute Orgel.

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Die Stadt Füssen bietet zudem ihren Touristen Stadtführungen an. Das Informationscenter der Stadt Füssen steht jedem Touristen gerne beratend zur Seite. Hier erhält man alle wichtigen Informationen und Broschüren.

Füssen im Ostallgäu ist eine wunderschöne Region zum Wandern und Radfahren. Zudem liegen Schloss Neuschwanstein und Hohenschwangau sowie der Lechfall in direkter Nähe

Da gibt es einmal die traditionellen geführten Touren, die nach Vereinbarung gebucht werden können. Diese Touren dauern etwa zwei Stunden und werden von kompetenten Stadtführern durchgeführt.

Der klassische Stadtführer in Form einer kleinen Broschüre. In dieser Broschüre sind verschiedene Sehenswürdigkeiten kurz beschrieben und auf einer kleinen Karte eingezeichnet, wo sie sich befinden. Bei dieser Führung kann jeder für sich entscheiden, was er sich ansehen möchte und wann.

Das Handy als Stadtführer. Hier wird die Geschichte der Stadt Füssen an elf Stationen im Stadtgebiet vermittelt. An diesen Stationen mit dem Handy-Symbol sind Rufnummer gekennzeichnet, bei denen sie nur die Verbindungsgebühr vom Handy- in das deutsche Festnetz zahlen.

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Um sich von dem geschichtlichen der Stadt Füssen ein wenig zu erholen bieten die kleinen Gassen viele Möglichkeiten. In die kleinen Cafe’s und Restaurant wird man förmlich zu einer Pause eingeladen.

Natürlich ist die Umgebung von Füssen mit ihren vielen Seen ein Paradies für Wanderer und Radfahrer, also Natur pur. Zudem sind ja auch in der näheren Umgebung die Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau, die man auf jeden Fall besuchen sollte, ich habe sie besucht, aber dazu später mehr.